Startseite Thomas Monkowski Romane Kurzgeschichte Gedichte Kinderbuch Kontakt Presse Impressum Galerie Vorschau |
Neu
Erster Teil.
1.Kapitel
Benito Mussolini in schwarzen Hemd, schwarzen Hosen, der Felkappe mit den großen goldenen Adler auf dem Kopf auf dem Balkon der Piazza Venezia: „ Soldati, in mare e in aria, Camicie nere della rivoluzione e delle legioni, uomini e donne d'Italia, dell'Impero e del regno d'Albania! L'ora fatale è il firmamento del nostro paese. L'ora è suonata decisioni irrevocabili. E 'la lotta contro il terribile e giovane infertile e dei popoli condannati. Per la terza volta, la proletaria e fascista in Italia, forte, orgoglioso, chiuso come non sorge mai. Soldati e italiani. (Soldaten, zu Wasser und in der Luft, Schwarzhemden
der Revolution, und der Legionen, Männer und Frauen Italiens, des Imperiums
und des Königreiches Albanien! Die vom Schicksal bestimmte Stunde steht am
Firmament unseres Vaterlandes. Die Stunde unwiderruflicher Entscheidungen
hat geschlagen. Es ist der Kampf der furchtbaren und jungen gegen die
unfruchtbaren und dem Untergang geweihten Völker. Zum drittenmal erhebt sich
das proletarische und faschistische Italien, stark, stolz, geschlossen wie
noch nie. Soldaten und Italiener.)
Benito Mussolini machte eine kurze Pause, reckte das
Kinn vor, stemmte beide Hände in die Hüften dabei blickte er auf die
zehntausend Menschen unter sich hinunter, ein Volk von Schafen sind meine
Italiener dachte er sich, Imstande größeres zuleisten sind sie wie einst die
Legionen des Großen Gaius Julius Caesars. Meine Italiener muß man Prügeln,
Prügeln und nochmals Prügeln um sie für eine grandiose Idee zu gewinnen. Mit
der Hand fuhr er sich über den Mund dann stemmte er sie wieder feste in die
Hüfte. In seinen Gedanken tauchte wieder das Gespräch mit seinen
Generalsstabchef Rudolfo Graziani vor zwei Tagen auf indem er gesagt hatte:
„Ich brauche nur paar 1000 tote und ich kann mich mit Deutschland an den
Tisch der Sieger setzen!“ jetzt wird der Krieg auch für uns nützlich sein
nachdem die Deutschen Frankreich besiegt und wir den Vorteil daraus haben,
jetzt Profitiert das zweite Imperiums das der Größe nach das Imperium Julius
Caesars von der Ausdehnung her übertreffen wird, was geht mich das Gerede
der Engländer und Amerikaner überhaupt an? Das deutsche dritte Reich hat die
besten Waffen die ich nicht gerade habe, drei Jahre später in den Krieg
einzutreten wie es Graziani und Badolgio wie Rossi wollten hätten meinen
Triumph nur verzögert und jetzt habe ich die Chance es mit den Siegen mit
den deutschen „Führer“ gleichzutun, dachte er seine inneren Gedanken zu
ende, selber wusste er nicht wie sein eigenes Ende sein würde. Mit seiner
ernsten dumpfen Stimme fuhr er weiter fort:
Duce Benito Mussolini: „ Si ricorre alle
armi per il problema delle nostre frontiere marittime da risolvere. Vogliamo
spezzare la catena terriotale e militare con cui si vuole soffocarci nel
nostro mare, per una nazione di 45 milioni non è veramente libero se non ha
libero accesso agli oceani di tutto il mondo. (Wir greifen zu
den Waffen um das Problem unserer Meeresgrenzen zu lösen. Wir wollen die
terriotale und militärische Kette sprengen, mit der man uns in unserem Meer
ersticken will, denn ein Volk von 45 Millionen
ist nicht wahrhaft frei, wenn es nicht den freien Zugang zu den Weltmeeren
hat.)
Schweigend hatte Alessandra seinen Worten gelauscht,
schweigend schien sie das innerlich Hinzunehmen was sie garade mit ihren
eigenen Ohren gehört hatte. Die Welt und die Menscheit sind auf beiden Augen
blind geworden, schoß es ihr durch den Kopf. Jetzt kann nur noch der Vatikan
und der Papst helfen unser Italien vor diesen Wahnsinn zubewahren. Unser
wird dieser Krieg nur Verluste bringen, aber sie sprach nicht aus was ihre
Gedanken waren. Alessandra war streng gläubig von ihren Eltern wie ihr
Bruder erzogen worden, doch für ihren Bruder Alessandro und ihren Vater
Giacomo gab es jetzt einen Gott und der stand dort oben auf seinen Balkon:
Duce Benito Mussolini, der Übervater Italiens. Alessandra straffte ihren
schlanken Körper, wer schuldig ist
werfe den ersten Stein, hatte Jesus einmal gesagt, so stand es in der
Bibel geschrieben, erinnerte Alessandra sich auf einmal. „Dieser verlorene
Traum vom Imperium“ zischte sie leise, „was für ein blanker Schwachsinn,
auch ich habe einst an den Duce geglaubt aber jetzt nicht mehr“ sagte sie
leise weiter zu sich selbst. Auch ein Mussolini ist nicht unfehlbar, kam ihr
der andere Gedanke. In der Bibel heißt es doch auch:
Liebe deine Feinde wie dich selbst,
kam ihr der weitere Gedanke in den Sinn, sie stieß die Luft durch beide
Nasenlöcher und gab einen leisen Seufzer von sich. Ihr wurde langsam aber
sicher bewußt, wie sehr sie von diesen Regime geblendet worden war. Ohne das
es jemand sah ballte sie die Hand zur Faust, neben sich hörte sie wieder die
Schwarzhemden rufen:
Erste Schwarzhemden: Duce! Duce! Duce! Duce! Duce!
Duce!
Zweite Schwarzhemden: El viva e Duce! El viva e Duce!
El viva e Duce!
Dritte Schwarzhemden: Duce! Duce! Duce! Duce! Duce!
Duce!
Vierte Schwarzhemden: Duce! Duce! Duce! Duce! Duce!
Duce!
Fünfte Schwarzhemden: Duce! Duce! Duce! Duce! Duce!
Duce!
Sechste Schwarzhemden: Duce! Duce! Duce! Duce! Duce!
Duce!
Ruft nur El viva e Duce, ich werde es nicht mehr tun,
murmelte Alessandra leise, ich sollte mit Vater darüberreden worauf wir uns
eingelassen haben mit diesen Duce Benito Mussolini, Vater wird mich sicher
verstehen denke ich. Dafür das wir jetzt auf der Seite des „Judenfressers“
in Berlin in seinen nicht den Krieg Italiens eintreten kann ich dankend
verzichten, sagte Alessandra leise ohne das es die jungen Mädchen hinter ihr
hören konnten. Vorsichtig drehte Alessandra den Kopf bis sie die runde weiße
Kuppel des Vatikans sehen konnte, nachher werde ich dort Hingehen und für
meine Eltern, meinen Freund beten das ihnen nichts geschehen möge in diesen
Krieg, die Welt ist überall in Flammen, war ihr einzigster Gedanke, die
Kirche wird mir sicher Trost geben sagte sie sich leise. Neben sich hörte
Alessandra ihre Freundin Bianca sagen,
Alessandra (leicht spöttisch): Heil zum Untergang dir
Italien!
Bianca (ernster Stimme): Davon verstehst du nichts!
Alessandra (ernster Ton): Ich weiß wohins führt aber
ich verstehe sehr wohl, deshalb sprechs ich auch aus. Mit Adolf Hitler
stürzt unser geliebtes Italien ins nichts; der Deutsche wird uns Verraten
aber gewußt will es keiner dann haben! Siehst dus den nicht?
Bianca (gesenkte Stimme zu Alessandra): Du verstehst
nicht Aless: Es geht um die Erschaffung eines neuen gewaltigen Imperiums!
Der Duce ist...
Eine Bürgerin (unterbrechend): Der Duce und die
Deutschen werden eines Tages unser Untergang sein – mein
Mann war – abgesehen von seinen Beruf Kommunist und verschwand eines
Tages nach Ponza, der Insel der Verbannung liebes Mädchen! Ich frage dich:
Ist das Gerechtigkeit oder ein Verbrechen?
Bianca (schweigt)
Alessandra (zur alten Italienerin): Keine Angst, ich
denke genauso wie Sie! Die Verbannung ihres Mannes auf die Insel Ponza durch
Mussolini war nicht gerecht; aber eines Tages muß sich der Duce selber vor
seinen Gott und Volk verantworten! Der Gerechtigkeit wird er auch nicht
entgehen können.
Ein Schwarzhemd links neben Alessandra: Ich dachte...
Alessandra (gespielt laut): El viva e Duce!
Das ging gerade noch einmal gut, jagte es Alessandra
wie ein Sturm über die Felder durch den Kopf, das hätte auch anders enden
können für mich, sie pfiff durch ihre weißen Zähne dabei lächelte sie
gespielt das Schwarzhemd links von sich an dabei dachte sie ach leck mich
doch, du Deutschfreundlicher Faschist, aber eines Tages wirst du nicht mehr
Lachen wie du jetzt noch lachst. Aber Alessandra war die Ruhe selbst, sie
besaß eine stoische Ruhe und Gelassenheit obwohl innerlich die Wut in ihr
wie ein rötliches Feuer brannte, drohte ihre Seele zuverschlingen, aber sie
ließ es sich nicht anmerken ihre schönen langen gewaschenen braunen Haare
wehten leicht im kühlen aufkommenden Wind. Alessandra entspannte ihren
schlanken Körper dabei lächelte sie, nachher gibt erst einmal einen
Capuccino dann gehe ich zum Vatikan in die Peterskirche wanderte es ihr
durch den Kopf, ich werde dort beten und bei Gott dem Herrn Trost finden was
meiner Familie wie mir noch bevor stehen möge und für Italien werde ich
beten, das es bald Befreit sein möge von diesen Krieg. Oder wir Siegen
tatsächlich ohne die Deutschen sollte das Passieren gelte ich als Verräterin
aber das ist mir auch egal, nachdem Krieg wird es sicher ein neues
friedliches blühendes Italien ohne Mussolini geben dass die Demokratie
wieder siegt, erst dann ist Italien wieder ein freies Italien, bei diesen
Gedanken richtete Alessandra wieder ihre Augen auf den Duce auf seinen
großen Balkon, er fuhr sich mit der Hand über den Mund, hob erneut sein Kinn
dabei blickte er erneut ernst in die jubelnde brüllende Masse unter sich,
die Hand vom Mund nehmend legte er diese wieder auf das steinerne graue
Geländer des Balkon, er hob den Arm zum römischen Gruß und verschwand,
erleichtert atmte Alessandra auf, endlich war ihr Gedanke, hinter sich hörte
sie: Giovinezza,
giovinezza Primavera di
bellezza, Della vita
nell'asprezza Il tuo canto
squilla e va!
(Jugend, Jugend,
Frühling der
Schönheit,
Von deinem harten
Leben
Kündet dein weithin
schallender Gesang!).
Judit - Die Schwanenprinzessin. von Thomas Monkowski. Erster Teil (Kapitel 1 bis 8). Zweiter Teil (Kapitel 1 bis 4). Dritter Teil (Kapitel 1 bis 4). Vierter Teil (Kapitel 1 bis 5).
Erster Teil.
Judit war
schlank, besaß einen wunderschönen schlanken Körper, hatte lange
dunkelblonde Haare, die das Gold der Sonne auffingen, und wunderschöne
lange Beine, auch hatte sie zärtlich aussehende grüne Augen und zarte
rosane Lippen, unter dem linken Auge, hatte sie drei kleine Leberflecke, in
der Form eines Dreieckes. Sie trug ein goldenes glitzerndes Kleid das ihre
beiden nackten Schultern freigab, mit einen langen goldenen Reifrock, ihre
beiden Füße waren in zwei kleinen goldenen Schuhen, ihr langes
dunkelblondes Haar das ihr bis zum Rücken reichte, trug sie offen. Sie war
die jüngste Tochter des Kaisers Alfonso und dessen Frau Kaiserin Penelope,
Judit stand vor ihren zweiundzwanzigsten Geburtstag, dem Tag an dem sie
ihren Prinzen Günther Heiraten sollte. Judit konnte mit einer Heirat und
einer Ehe wie Kindern nichts anfangen, da sie ihre Freiheit unverheiratet
zu sein, mehr als genoß. Doch ihr Vater der Kaiser bestand darauf, das
seine junge wunderschöne Tochter Judit endlich Heiratete, Prinz Günther war
schon immer ihre große heimliche Liebe gewesen, da er ein treuer und
ehrlicher Mann war, bei dem es Fremdgehen nicht gab und Prinz Günther war
drei Jahre älter als Judit. Judit gehörte zu den Mädchen die ewig jung und
Unsterblich waren und nie Fremdgingen, wie ihre Cousinen Elena die
Zuckerfee und Michea die Schokoladenfee. Elena und Michea hatte sie
vergangenes Weihnachten auf Schloss Schokoladenburg nachdem Sieg über den
acht Köpfigen Rattenkönig besucht und dort auch Sabrina kennengelernt. Da
war Judit einundzwanzig gewesen, und jetzt sollte sie ihre geliebte
Freiheit nur wegen Prinz Günther aufgeben, weil ihr Vater und ihre Mutter
es so wollten? Das Obergeschoss mit den Wohnräumen beherbergt insgesamt
zwei große Säle, den Treppenaufgang, vier annähernd hufeisenförmige
Kabinette, je ein ovales Ess- und Arbeitszimmer, sowie die den Spiegelsaal
flankierenden Gobelinzimmer. In der mittleren Achse befinden sich die
größten Räume des Schlosses – das Schlafzimmer und der Spiegelsaal – die
seitlichen Trakte beherbergen die kleineren Salons und die Kabinette. Alle
Räume sind überreich im Stile des Neorokoko ausgestattet, kaum eine Wand-
oder Deckenfläche ist ohne Dekoration. Das Speisezimmer des Schlosses
verfügt, über ein Tischleindeckdich, das heißt, dass der Tisch des
Esszimmers durch eine Mechanik nach unten in die Küche gelassen werden
konnte. Dort wurde er gedeckt und in Handarbeit wieder nach oben gefahren,
so dass ohne die Anwesenheit der Bediensteten speisen konnte. Der größte
Raum ist das nach Norden gerichtete königliche Schlafzimmer. Es ist in
seiner Funktion an das Schlafzimmer des französischen Sonnenkönigs
angelehnt, jedoch in anderen Formen und Farben gestaltet. Wie in Versailles
findet man eine Abtrennung des Bettteils vom Rest vom Raum, was erlauben
würde die erste und letzte Audienz eines Tages am Bett zu halten, wie es
der Sonnenkönig tat. So sind im Plafond des Speisesaals die
hufeisenförmigen Kabinette und im Treppenhaus ist eine Prunkvase aus der
Manufaktur von Sèvres aufgestellt. Judit warf einen kurzen Blick aus einen
der großen Fenster in den Garten: Der formale Garten ist annähernd
kreuzförmig angelegt, den Mittelpunkt dieses Kreuzes bildet das Schloss mit
dem großen Bassin davor, aus dem eine bis zu zweiundzwanzig Meter hohe
Fontäne schießt. Entlang der in nordsüdlicher Richtung ausgerichteten
Hauptachse steigt der Garten, dem Verlauf des Geländes folgend, vor und
hinter dem Schloss den Hang hinauf und ist durch Terrassen und Treppen
gegliedert. Die seitlichen Bereiche sind Bosketten ähnlich gestaltet. Der
gesamte Schlosspark ist mit zahlreichen Zierbauten und Follies versehen.
Auf der Anhöhe der Terrassenanlage befindet sich ein kleiner Venustempel,
die Anhöhe hinter dem Schlafzimmertrakt ist mit einer Kaskade geschmückt
und endet im sogenannten Neptun-Brunnen.
Erster Teil –
Kapitel 1 bis 6
Zweiter Teil –
Kapitel 1 bis 12 Gewidmet meiner Schwester Sabine sowie meinen Bruder Stefan, mit ihren Kindern. Ouvertüre Nikolaus und Rattenkönig
Abends will
ich schlafen gehen, zwölf Engel um mich stehen.
Wenn der Tod
am Höchsten steigt, Gott der Herr uns seine Hand reicht.
Dominus tecum.
Benedicta tu
mulieribus,
et benedictus
fructus ventris tui Iesus.
Stille Nacht,
heilige Nacht!
Alles schläft,
einsam wacht
Nur das
traute, hochheilige Paar.
Holder Knabe
im lockigen Haar,
Schlaf in
himmlischer Ruh,
Schlaf in
himmlischer Ruh.
Rudolf, das
kleine Rentier,
mit der roten
Nase dran,
das war ein
wenig anders als die anderen Tiere waren,
Rudolf das
Rentier mit der roten Nase,
und alle Leute
lachten:
Rudolf, sag
wie siehst du aus?
Mit dieser
Glimmernase bleibst du besser zuhaus.
Come they told
me,
Pa rum pum pum
pum,
a new born
King to see,
Pa rum pum pum
pum,
Our finest
Gift we bring,
Pa rum pum pum
pum,
Then he smiled
at me,
Pa rum pum pum
pum,
me and my
drum.
Abends will
ich schlafen gehen, zwölf Engel um mich stehen.
Wenn der Tod
am Höchsten steigt, Gott der Herr uns seine Hand reicht.
Ihr Vater, Ebedencer Seissler, war in M. ein
gefragter Unternehmer und wie sie und ihre Mutter Bayer. Sabrina zählte
25 Jahre und studierte Jura und Philosophie an der Universität der
Stadt München. Ihr Vater Ebedencer ging nicht gerade freundlich mit
seinen Angestellten um und weigerte sich, ihnen das jährliche
Weihnachtsgeld und das gemeinsame Weihnachtsessen von seinen
Unternehmen aus zu bezahlen oder ihre Löhne zu erhöhen. Sein Bruder,
Sabrinas Lieblingsonkel Adolf Spatzenberg, war 66 Jahre alt und
Mechaniker, er reparierte alles, was irgendwie kaputt war oder niemand
anderes mehr reparieren konnte. In seinem Unternehmen zahlte er den
Angestellten Weihnachtsgeld und ging mit ihnen zum Weihnachtsessen
jedes Jahr und erhöhte ihre Gehälter. Er hatte sich darauf
spezialisiert, berühmte Persönlichkeiten als 12 Inch große Figuren mit
original Kleidung aus Stoff zu produzieren, mit großem Erfolg.
Geschmückt war
der große Weihnachtsbaum im Wohnzimmer mit bunten Christbaumkugeln und
Nikolausfiguren, Lametta, Strohsternen, kleinen Holzfiguren sowie
Süßigkeiten. Zuoberst saß ein Stern, die einzelnen Äste des Baumes
trugen Kerzen. Unter dem Baum stand eine Krippe. Daneben lagen die
Weihnachtsgeschenke in ihren bunten verzierten Papieren. Neben den
Geschenken stand ein Mann aus Vinyl. Er trug eine rote Uniform aus
Stoff mit runden goldenen Knöpfen sowie schwarze Stoffhosen. Unter
seinen kräftigen Kinn saß ein weißer Bart, seine Nase war rot, unter
seinem Helm mit der roten Feder und dem goldenen Knopf in der Mitte
hatte er lange, weiße Haare. In der linken Hand hielt er einen
glitzernden Säbel. Er besaß ernste blaue Augen. Er war 12 Inch groß. Im
schwarzen Gürtel steckten zwei geladene Pistolen. Seine Schuhe, die bis
zu seinen Knie reichten, waren schwarz
und ebenfalls
aus Vinyl gemacht.
Der ist
hübsch, kam es Sabrina, als sie das große Wohnzimmer betrat. Auf dem
großen runden Tisch standen braune Kartons aus Pappe, in denen in alten
Zeitungspapieren Kugeln und Vögel aus Glas lagen. Mit beiden Händen
griff sie in den ersten Karton und hängte mit der linken Hand eine
gläserne Kugel an einen Ast der Tanne. Sabrina trug eine schwarze Hose
und einen braunen Pullover, ihre braunen Haare hatte sie zu einem
Pferdeschwanz gebunden. Sie konnte ihre blauen Augen nicht von diesem
Mann aus Vinyl nehmen. Der sieht echt stark aus, murmelte sie leise zu
sich, das ist ein tolles Geschenk, von Onkel Adolf Spatzenberg. Wieder
neigte sich das Jahr 20... dem üblichen Ende entgegen. Heute abend
kommen Onkel Adolf und seine Tochter Annika und sein Sohn Michael, für
Michael diese Zinnsoldaten, dämmerte es Sabrina. Mit Annika bin ich
immer noch besser dran, leise seufzte sie, aber Michael, der alles
kaputt machte, selbst unter dem Jahr... Sie stieß die Luft durch die
Nase aus und nahm die linke Hand vom Tannenzweig, an den sie die
Glaskugel mit den Sternen gehängt hatte. Sie sah aus dem Fenster, große
und kleine weiße Schneeflocken fielen tanzend vom Himmel, der Schnee
schimmerte im Licht der untergehenden Sonne, in der Nähe schlug die Uhr
der Kirche 17.30 Uhr. Ding, dang, deng, ding, dang, deng.
Sabrina trat
zum Fenster, in der rechten Hand hielt sie eine silberne Kugel. Auf der
Straße sah sie zwei Kinder in Pullovern, Handschuhen und Mützen singend
vorbei laufen. Eine Frau in einem Nerzmantel, eine Umwelttasche über
der rechten Schulter, mit der linken Hand einen Schäferhund an der
Leine führend, ging über den weißen verschneiten Bürgersteig. Die
Kinder gehen nach Hause, murmelte sie leise. Sie drehte sich vom
Fenster weg, lächelte ihrer Mutter zu und hing die Kugel an den Ast.
Wunderschön sieht meine Sabrina heute aus, ging es ihrer Mutter durch
den Sinn. Sabrina drehte den Kopf wieder zu dem Vinylmann, der sie
immer noch ansah. Ein gutes Geschenk für Michael, war ihr anderer
Gedanke. Deutlich hörte sie ihre Mutter sagen: „Hoffentlich bleibt
Onkel Spatzenberg nicht so lange bei uns, wegen Michael und deinem
Vater.“ Sabrina sah ihre Mutter an, ich weiß, Vater und Onkel sind
immer unterschiedlicher Meinung, schoss es ihr durch den Kopf, Vater
war der unmenschliche, Onkel der menschliche Unternehmer. Sie runzelte
die Stirn, seit Jahren war es immer dieselbe Diskussion an Weihnachten.
Sie stieß wieder die Luft durch die Nase und entspannte die Stirn:
„Keine Sorge, Mama,“ erwiderte sie. Diesmal werde ich es nicht wieder
drauf ankommen lassen, stieg es in ihr auf, ehe sie fort fuhr: „Vater
muss net glei auf dieses Thema zu sprechen kommen. Mich interessiert,
wie es übrigens Annika so geht.“ Aus dem laufenden CD- Spieler hörten
sie die glasklare Stimme von Peter Hofmann singen:
Stille Nacht,
heilige Nacht!
Alles schläft,
einsam wacht
Nur das
traute, hochheilige Paar.
Holder Knabe
im lockigen Haar,
Schlaf in
himmlischer Ruh,
Schlaf in
himmlischer Ruh.
Stille Nacht,
heilige Nacht!
Gottes Sohn, o
wie lacht
Lieb aus
deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt
die rettende Stund,
Christ, in
deiner Geburt,
Christ, in
deiner Geburt.
Das Handy in
der linken Hand am Ohr, trat ihr Vater in das Wohnzimmer. Er war
schlank, grauhaarig und besaß eine etwas spitze Nase sowie ernste blaue
Augen. Er trug einen schwarzen Anzug, darunter ein weißes Hemd und
schwarze Schuhe. Dieser verdammte kleine Angestellte, murmelte er immer
wieder leise zu sich, er kann es einfach nicht lassen, mich zu nerven!
Mit ernster Stimme fuhr er fort: „Nein! Sie bekommen von mir nicht im
Geringsten eine Gehaltserhöhung, Herr Seeger. Ich sage nein, und es
bleibt ein Nein, egal, ob Ihr Kind krank ist oder nicht! Auf
Wiederhören.“ Sabrina sah ihren Vater mit offenem Mund an, sie brachte
kein Wort heraus. Das ist kein Umgang, das nicht, kramte sie in ihren
Gedanken hervor, ehe sie mit wütender Stimme einwarf: „Wie konntest du
nur!“ Ihr Vater sah sie von oben bis unten an, ihren schlanken Körper
und dann wieder in ihre blauen Augen und zuckte mit den Schultern.
Davon versteht Sabrina nichts, nicht das Geringste, worum es geht,
dämmerte es ihm, er ließ beide Schultern sinken und erwiderte: „Das ist
rein geschäftlich, Sabrina. In der Wirtschaft läuft das heute so; es
muss Leistung gebracht werden, sehr gute sogar. Du studierst eh
Lehrfach mit drittel Fächern, also brauchst du dich nicht weiterhin mit
meinen Angelegenheiten auseinanderzusetzen. Mein Geschäftspartner ist
jetzt zehn Jahre tot und hat mir sein Geschäft vererbt, vergess es
wieder.“ Mit diesen Worten schob er das Handy in die linke Außentasche
des schwarzen Anzuges, setzte sich in den weichen Ohrensessel und sah
Sabrina und ihre Mutter schweigend an. Wunderschön sieht meine Sabrina
aus, zum Anbeißen. Wird Zeit, dass sie sich einen Freund zulegt, einen
aus gutem Hause, brummte ihr Vater leise, aber er muss gut aussehen.
Sabrina sah ihren Vater mit ernstem Gesicht an. Ich will keinen Freund,
ich will keine Kinder, ich will keine Heirat, murmelte sie leise, bei
Annika habe ich es ja gesehen, dass eine Beziehung auseinandergehen
kann und das tu ich mir nicht an. Beziehungen und Heirat – alles geht
auseinand, besser so. Mit ihrer ruhigen Stimme entgegnete sie: „Nichts
zu machen, Vater. Ich verzichte auf eine Beziehung und eine Heirat mit
einem Jungen aus gutem Hause. Ich bin glücklich so!“ Wieder fielen ihre
Augen auf den Vinylmann, dieser schien sie anzusehen. Wach ich oder
träum ich, kam es ihr. Auf dem runden Tisch stand der Adventskranz und
daneben eine Schale mit Plätzchen, die nach Zimt und Koriander rochen,
ebenso ein selbstgebackener Rosinenstollen, der von Puderzucker gekrönt
war. Der Tisch war mit Tassen und Tellern gedeckt, die mit einem
geschmückten Christbaum und Geschenken bemalt waren. Ein
Räuchermännchen aus Holz, eine Brille auf der großen Nase und in den
geschnitzten Händen die Pfeife haltend, stand da und qualmte weißen
Rauch ausstoßend vor sich hin. Sabrina braucht endlich einen Freund,
dachte auch ihrer Mutter, sie sah zu ihrem Mann hinüber, der die Daumen
der linken und der rechten Hand drehte und sie ansah. Verdammt, Sabrina
wird es nie lernen was es heißt eine Beziehung zuhaben, brummte er
leise. Vater sollte lernen, mit seinen Angestellten anders umzugehen,
schoß es Sabrina durch den Kopf, sie legte beide Hände vor ihre Brust
und sagte: „Geh mit deinen Angestellten in Zukunft menschlicher um!
Onkel Adolf tut das auch mit seinen! Jetzt rufst an und sagst glei,
dass du ihm das Weihnachtsgeld für sein krankes Kind zahlst! Nicht
morgen oder übermorgen sondern jetzt glei!“ Mit diesen Worten drehte
sie sich wieder dem Christbaum zu, deutlich hörte sie, wie ihr Vater
die Tasten auf dem Handy piepsend drückte und dieses ans rechte Ohr
setzte, dann begann er: „Teilen Sie Herr Seeger bitte mit, er möge
Morgen sein Büro und den Schreibtisch ausräumen. Sagen Sie ihm, er ist
wegen einer unzumutbaren Gehaltsforderung mir gegenüber sofort
entlassen! Er möge sich doch anderweitig umsehen; das Geld ist nicht
dazu da, dass es seinem kranken Kind zugute kommt. Ich wünsche Ihnen
frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr 20...“ Mit
diesen Worten nahm er das Handy vom Ohr. Hoffentlich ist Sabrina jetzt
zufrieden, dämmerte es ihm, ehe er sagte: „Ich hoffe, du bist jetzt
zufrieden, meine Tochter, dass ich deinem Wunsch als dein Vater
nachgekommen bin.“ Ihr entfuhr ein empörtes „Wie konntest du nur?“ Ihr
Vater hob die linke Hand, dann fuhr er mit ernster Stimme fort: „Heute
ist nicht der Tag, darüber zu diskutieren, Sabrina, begreife das
endlich. Ich möchte nichts weiter von dir darüber hören!“ Er ließ die
Hand auf das Knie sinken und nickte ihr zu. Draußen an der Türe
klingelte es. Das wird Onkel Adolf sein, murmelte Sabrina leise, sie
legte die Kugel auf den Tisch zurück und ging zur Türe und öffnete
diese. Adolf Spatzenberg, Michael und Annika traten ein und umarmten
sie.
Annika war
hochgewachsen, trug ein weinrotes Dirndl mit weißen Ärmeln. Sie hatte
lange blonde Haare, blaue Augen und eine kleine spitze Nase, kleine
Brüste und lange Beine. Sie war 23 Jahre alt, drei Jahre älter als
Sabrina. Annika sah zum Fensterbrett und erblickte dort eine 50 cm
große Figur aus Holz. Sie trug eine rote Mitra mit goldenen Kreuz,
einen goldenen Krummstab und einen langen Bischofsmantel rot-weißer
Farbgebung. Ein langer weißer Vollbart bedeckte den Mund, die Figur
schaute aus blauen freundlichen Augen. Eine Nikolausfigur, kam es
Annika, echt niedlich. Neben Annika stand ihr Vater Adolf Spatzenberg,
er ging gebückt, in der linken Hand hielt er einen Stock umschlossen.
Er trug eine Rundbrille auf der spitzen Nase und einen weißen Vollbart
im Gesicht. Er war bekleidet mit einem schwarzen Anzug, darunter ein
weißes Hemd, schwarze Hose und schwarze Strümpfe und Schuhe. Er besaß
nette freundliche blaue Augen.
Auf dem
Steingassenberg, nicht weit von Sabrinas Haus, war immer noch
Bergweihnacht, bei der alles Mögliche verkauft oder auch zum Kaufen
angeboten und Hirschwürste gebraten wurden. Deshalb parkten überall auf
den Bürgersteigen und Feldern, die voller weißen Schnee waren, die
Autos.
Sabrina
lächelte Annika an, sie sieht gut aus, stieg es in ihr auf, das
weinrote Dirndl steht ihr gut. Annika lächelte zurück, Sabrina gefällt
mir, so sexy wie sie angezogen ist, murmelte sie leise, ehe sie sagte:
„Du siehst gut aus, Sabrina, richtig sexy – wie immer! Auf der Uni
trägst aber nur Jeans und bist eher unscheinbar.“ Michael trat hinter
Annika hervor, er war dick, hatte ein rundes babyähnliches Gesicht,
einen fetten Bauch, braune gekämmte Haare, die er immer mit Gel
pflegte, stämmige Beine. Er war 18 Jahre alt geworden, auf Sabrina
wirkte er widerlich und unangenehm. Das sieht man in seinen Augen, wie
fett und hässlich er ist, flüsterte sie kaum hörbar. Annika sah sie an
und nickte, echt widerlich, rauschte es durch ihren Kopf, ehe sie
gedrückt lächelnd sagte: „Und das ist mein Bruder, der schöne Michael,
so nennt er sich.“ Sabrina presste ein Lächeln hervor, aber, es gelang
ihr nicht, ehe sie einwarf: „Dass er sich selber so nennt, wundert
mich, Annika.“ Noch ehe sie etwas sagen konnte, lief Michael auf die 50
cm große Nikolausfigur zu, nahm sie mit und drehte den rechten Arm mit
der Bibel aus ihr heraus. Nicht das, nicht die, jagte es Sabrina durch
den Kopf, schnell lief sie zu ihm, es entfuhr ihr: „Lasse diese Figur
los, du Narr! Gib sie her!“ Sie umschloss mit beiden Händen die Figur
und zog sie ihm aus der linken Hand, mit offenen Mund sah sie Michael
an, hinter sich hörte sie Annika spöttisch sagen: „Ich sagte dir ja,
Sabrina, er ist dumm und ein Zerstörer.“ Ohne auf sie zu hören, rannen
Sabrina salzige Tränen aus ihren blauen Augen, etwas brannte in ihr, in
der Hand hielt sie den rechten Arm mit der roten Bibel mit dem goldenen
Kreuz.
Ich kann
Sabrina nicht so traurig sehen, stieg es in Adolf auf. Er ging zu ihr
und setzte sich neben sie, ehe er sich an sie wandte: „Das mit dem
rechten Arm von Nikolaus ist nicht so schlimm, Sabrina, du hast ihn vor
unseren Michael gerettet und dafür wird dir Nikolaus danken.“ Mit der
linken Hand strich er ihr über ihre Wange und wischte ihr die salzigen
Tränen weg, dann ergänzte er: „Für deine 20 Jahre, Sabrina, bist du
schon ein sehr reifes junges Mädchen.“ Sanft nahm er ihr den Nikolaus
weg und steckte vorsichtig den Arm wieder hinein, dass es leise
knackte. Mit offenen Mund sah ihm Sabrina zu. Jetzt ist Nikolaus wieder
heil, brummte er leise und lächelte Sabrina an. Jetzt kann ich Nikolaus
wieder zu den Zinn- und Lebkuchensoldaten stellen, dachte sie fröhlich.
Sie küsste ihren Onkel auf die linke Wange: „Danke! Danke, lieber
Onkel!“ entgegnete sie dabei. Hinter sich hörten sie Michael singen:
„Morgen kommt
der Weihnachtsmann,
kommt mit
seinen Gaben.
Bunte Lichter,
Silberzier,
Kind mit
Krippe, Schaf und Stier,
Zottelbär und
Pantertier
möcht’ ich
gerne haben.
Bring uns,
lieber Weihnachtsmann,
bring auch
morgen, bringe
eine schöne
Eisenbahn,
Bauernhof mit
Huhn und Hahn,
einen
Pfefferkuchenmann,
lauter schöne
Dinge.“
Deutlich hörte
sie, wie Annika zu ihrer Mutter sagte: „Die Moorenweiserstraße ist ja
echt zugeparkt, wegen dem Fest auf dem Steingassenberg.“ Ausgerechnet
heute, an Weihnachten, stieg es in Annika auf, sie lächelte. Da hat
Annika schon Recht, fand die Mutter von Sabrina. Die parken schon vor
unserer Garage, ärgerte sich Sabrina. „Man sollte mit dem Veranstalter
mal reden oder das vor die Gemeinde bringen!“, schnaubte ihr Vater gut
hörbar in seinem Sessel.
Onkel Adolf
gab Sabrina mit die reparierte Nikolausfigur wieder. Michael kann es
wohl kaum erwarten, was er kriegt, war sein Gedanke, nun gut. Ruhig
sagte er: „Dann macht euch mal über eure Geschenke her. Ich zeige euch
nachher noch ein paar kleine Zaubertricks, die ich noch von meinen
Onkel Drosselmeier aus der fünften Generation gelernt habe.“ Sabrina
riss die blauen Augen auf. Zaubern, wirklich zaubern?, jagte es durch
ihren Kopf. Ebendencer lächelte gespielt, der liebe Bruder tut sich
wieder hervor, dachte er bei sich. Annika und Michael gingen zu ihrem
Vater und setzten sich zu ihm und Sabrina. Was er uns wieder erzählen
wird?, fragte sich Annika in ihren Gedanken. Michael pfiff durch die
Zähne, hoffentlich ist es etwas Neues, dachte er. Mit ruhiger Stimme
begann Onkel Adolf: „Ihr drei seid alt genug, nicht mehr an
Kindermärchen zu glauben – aber es gibt ein Land, das kein
Kindermärchen ist und wirklich existiert, mit seinem Schloss
Schokoladenburg und seiner wunderschönen und ewig jungen sowie
unsterblichen Zuckerfee Elena, Herrin über Schloss Schokoladenburg und
das Reich Schokoladien.“ Er machte eine kurze Pause. Wie ist das
möglich, fragte sich Sabrina leise, sie sah zu Annika hinüber. Diese
hatte den Mund offen und schwieg in sich hinein. Das kann ich nicht
glauben, stieg es in Annika auf, das kann nicht sein. Michael hatte den
Kopf auf die Brust gesenkt und brachte keinen Ton über die Lippen,
Schokoladien! war sein einer Gedanke. Deutlich hörten alle drei Onkel
Adolf fortfahren: „Aber seid Jahrhunderten wird Schokoladien von einer
dunklen Macht heimgesucht, die droht, Weihnachten für immer zu
vernichten und der Vergessenheit zu überlassen. Der Rattenkönig
Maximilian Bonapartes, der in einem Kampf mit dem Heiligen Nikolaus vor
unzähligen Jahren einen Teil seines Rattenschwanzes verloren hat, ist
seitdem auf einem Rachefeldzug, um Schokoladien und Weihnachten zu
zerstören und Schloss Schokoladenburg für immer einzuäschern. Nur ein
junges hübsches Mädchen mit einer reinen Seele vermag dies für immer zu
verhindern und den Rattenkönig zu schlagen. Ich sage es noch einmal:
Ein junges hübsches Mädchen, dessen Seele rein und gut ist, vermag
Schokoladien und Weihnachten auch für alle späteren Jahrhunderte und
Generationen zu retten!“ Was für Geschichten, raunte der Vater von
Sabrina in seinem Sessel, ein Mädchen mit einer reinen Seele! Er rief
Adolf zu: „Lasse unsere Kinder endlich ihre Geschenke auspacken, damit
hier dann Ruhe ist und wir zum gemütlichen Teil übergehen können.“
Sabrina und
Annika hatten Bücher und Puppen zum Sammeln bekommen, Michael freute
sich über Soldatenfiguren und einen Vinylmann. Ebendencer erhielt einen
neuen Aktenkoffer und eine neue Brille. Onkel Adolf hatte von Sabrina
und Annika verschiedene Bücher über das Bauen von Figuren bekommen, nur
die Mutter von Sabrina hatte sich nichts gewünscht. Sabrina hatte noch
jede Menge unterschiedlicher CDs mit Filmmusik und von der neuen Gruppe
„Gregorians“ erhalten, aber ihre neue große Sammelpuppe sah sie genauer
an: Sie besaß langes blondes Haar, das den goldenen Schein der hellen
Sonne auffing, und blaue Augen. Sie trug ein langes rotes glitzerndes
Kleid mit Knöpfen aus Schokolade, dazu eine Krone mit einen goldenen,
fünfzackigen Stern auf dem Kopf. Ein hellrotes Überkleid war auf
Oberteil und Rock mit vielen Sternen und anderen goldenen Verzierungen
geschmückt. In der rechten Hand hielt die Puppe einen langen, goldenen
Stab, auf dem ein goldener Stern mit fünf Zacken thronte, um das linke
und das rechte Handgelenk zeigten die Ärmel goldene Aufschläge. Ihre
zarten Hände steckten in roten Handschuhen an deren Ende ein goldener
Aufschlag war. In der Mitte ihres Kleides verlief eine Bordüre, in die
aus feinsten Goldsträhnen verschiedene verzweigte oder geschwungene
Blumen eingenäht worden waren. Ihr langer Übermantel hatte eine
rot-weiß Farbgebung, wie auch ihre kleinen Schuhe, ebenso ihr langer
weiter Reifrock. Um den Hals trug sie einen kleinen Zettel an einer
roten Schnur, darauf stand: Elena. Ist das die Zuckerfee?, fragte sich Sabrina. Die Figur
in beiden Händen haltend, sagte sie an Onkel Adolf gewandt: „Ist das
die Zuckerfee – als große Puppe?“ Onkel Adolf drehte sich zu Sabrina,
das ist sie, dachte er sich, ehe er antwortete: „Oh ja, Sabrina, das
ist sie.“
Nach dem Essen
verabschiedeten sich Onkel Adolf, seine Tochter Annika und sein fetter
Sohn Michael. Nachdem sie gegangen waren, gab Sabrina ihrem Vater und
ihrer Mutter einen Kuss, bedankte sich für die Geschenke und lief in
ihr Zimmer – in der linken Hand die Figur der Zuckerfee, in der rechten
Hand die Figur des Heiligen Nikolaus.
|
Nach oben Druckversion Startseite
|