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Thomas Monkowski
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Ein neuer Blick auf den »Fluch der
Karibik.
Thomas Monkowski, geboren 1978 in Fürstenfeldbruck, war bereits als Schüler
fasziniert von dramatischen geschichtlichen Ereignissen und den psychologischen
Aspekten der Personen, die dabei eine wichtige Rolle spielten. Es war kein
Zufall, dass er seinen ersten schriftstellerischen Erfolg mit einer Kurzgeschichte
für die Schülerzeitung hatte, die auf dem Hintergrund der französischen
Revolution die gegensätzlichen Charaktere von Robespierre und Danton beleuchtete.
Seine Eltern und sein von seinem schriftstellerischen Talent überzeugter
ehemaliger Deutschlehrer förderten sein Interesse und seine Begabung, sodass
er neben Ausbildung und Beruf stets Erzählungen und Romane mit historischen
Hintergrund entwickelte.
Seeräuber, ihre abenteuerlichen Geschichten, ihr verwegener Auftritt sind
in Folge der jüngsten Ereignisse ums Kap der Guten Hoffnung Schlagzeilen,
die über alle Medien Verbreitung finden. Nur was wissen Sie eigentlich über
Piraten? Dass sie eine Augenklappe und Kniebundhosen trugen, eine merkwürdige
Vorliebe für Totenkopfflaggen und Papageien hatten? Dass sie als tragisch-heroische
Gestalten mal für die Herrscher oder, mal gegen die Herrscher ihrer Zeit
wilde Seegefechte austrugen und oft im Namen der Freiheit Leib
und Leben riskierten? Oder
waren sie skrupellose Diebe und Mörder, denen oft frühzeitig durch den Galgen
oder ein nasses Grab ein Ende bereitet wurde? Selbst, wenn sie durch Film,
Fernsehen und Literatur als romantische Helden verklärt wurden, ist über
ihr wahres Treiben wenig bekannt.
Wer es einmal genauer wissen möchte, ohne sich durch staubtrockene epochale
Daten und Fakten zu wühlen, wird bei Thomas Monkowskis neuem Buch »Keira
Cavendish-Frobisher – Davy Jones Tochter« auf seine Kosten kommen. Der erste
Teil des mehrbändigen Abenteuerromans führt in die Welt der Karibik. Während
des Siebenjährigen Krieges, als sich französische und englische Schiffe
Schlacht um Schlacht liefern und die Seeräuber der Karibik noch einmal ihre
große Zeit haben – mal als Verbündete, mal als »lachende Dritte« und von
den Auseinandersetzungen der gegnerischen Parteien profitieren. Spanier
und Franzosen schützten ihre Kolonien nur mit Garnisonen von 300–400 Soldaten
und lieferten durch ihre Ausplünderungspolitik den Piraten Angriffsziele,
die reiche Beute versprachen.
Die spannende Handlung rund um die beiden Piratinnen Keira Cavendish-Frobisher
und Elena von Duguay-Trouin, ihre Feinde, Liebhaber und Bundesgenossen ist
zwar erfunden, aber eng an geschichtliche Ereignisse angelehnt. Namen, Orte
und Gestalten spielen vielfach auf historische Gestalten und Schauplätze
an – und es gab auch tatsächlich Piratinnen, die eigene Kaperschiffe führten,
wie z.B. um 1720 Mary Reed und ihre Verbündete Anne Bonney.
Kein Element der klassischen Seeräubergeschichte kommt zu kurz: Anschauliche
Schilderungen des Lebens auf See, der Alltag auf einem Schiff, das beinahe
autonom alles mitführen muss, was sonst eine Stadt an Land bietet: Vorräte,
Baumaterialien, Werkstätten, Waffen und Wohnungen. Und wer das wilde »Hauen
und Stechen« liebt, kann sich bei den ungeschönten Berichten von See- und
Landgefechten, Betrug, Verrat und den darauf folgenden Strafen nach Herzenslust
schaudern. Die Anschaulichkeit der Handlung ist kein Zufall: Thomas Monkowski
möchte, das der Leser der Handlung wie in einem Kino im Kopf folgen kann.
Darüber hinaus gewinnt das Genre »Piratenroman« aber bei Thomas Monkowski
eine ganz neue Nuance. Sein Interesse gilt der Frage: Was für Menschen waren
diese Piraten, was bewegte sie zu dieser oder jener Handlung, und vor allem
– was ergibt sich aus der Interaktion gegensätzlicher Charaktere? So erfahren
wir nicht nur die äußerlichen Handlungsabläufe oder können uns an der Schilderung
von Eleganz und Schönheit der Heldinnen erfreuen, sondern sind auch Teilhaber
an der Geschichte, den Gedanken und Reaktionen der Akteure und wie diese
die Ereignisse beeinflussen. Auch sind seine Charaktere nicht statisch,
sondern durchlaufen eine Entwicklung. so werden wir im zweiten Band erleben,
wie Elena von Duguay-Trouin an den inneren und äußeren Konflikten scheitert,
die sich aus ihrer grundsätzlich mitmenschlichen und gerechten Einstellung
und ihren großen Erfolgen als Piratin ergeben.
Marion Onodi, Journalistin
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