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Socke, der Haussperling.

Episoden 1 bis 5 von Thomas Monkowski.

 

1. Episode von Socke- Ich und der Habicht.

 

Ich heiße Socke und sehe so aus: ich bin ein Männchen und kontrastreicher gezeichnet als die Weibchen, ich habe eine schwarze oder dunkelgraue Kehle und einen schwarzen Brustlatz, der aber im Herbst nach der Mauser von helleren Federrändern verdeckt ist. Der Scheitel ist bleigrau und von einem kastanienbraunen Feld begrenzt, das vom Auge bis in den Nacken reicht. Die Wangen sind hellgrau bis weißlich. Der Rücken ist braun mit schwarzen Längsstreifen. Die Flügel sind ebenso gefärbt; eine weiße Flügelbinde ist deutlich erkennbar, eine zweite nur angedeutet. Brust und Bauch sind aschgrau. Mann, was war das wieder für ein Tag in meinen Leben, das Spiel mit dem Habicht kenne ich noch und noch, dem Vogel fällt nichts neues ein. Aber er bleibt, was er ist – gemein. Habicht Heinrich kann es nicht lassen, nie kriegt er mich auch nur zu fassen. Mein Frauchen war unscheinbarer als wir Männchen und matter braun, aber sehr fein gezeichnet. Die Oberseite ist hell graubraun, der Rücken schwarzbraun und gelbbraun gestreift. Der ebenfalls graubraune Kopf hat einen hellen Überaugenstreifen , der vor allem hinter dem Auge deutlich ist. Unser Nachbar, Herr Feldsperling steht schon ab 6:40 Uhr auf, ganz schön früh für einen Sperling, wir dagegen stehen erst so ab 8:00 Uhr auf um uns, zuwaschen, zu Putzen und dann aus dem Nest zu fliegen um uns unser Frühstück aus Körnern, Brotresten, oder kleinen Insekten zusammen zustellen, selbst Vogelhäuser und Meisenknödel (soweit wir diese finden können), verschmähen wir nicht im geringsten. Streiten wir uns, dabei sind wir sehr gesellig untereinander, tschilpen wir immer: „Uwuwu, Uwuwu“ das in unserer Sprache soviel bedeutet „Geh weg. Geh weg“ dabei rupfen uns ab und an die Federn aus der Brust gefolgt oft mit einer Art Todesschrei, darauf fliegen wir alle in die Bäume oder in die Hecken und Büsche. In unseren Leben ereignet sich viel, selbst wenn es kurz ist, gut, bei guter Lebensführung schaffen es wenige von uns, auf mindestens 20 oder 25 Jahre, ich bin einer davon. Am schlimmsten bei uns ist es, daß wir uns im Streit ab und zu unsere Schwanzfedern am Hinterteil gegenseitig kappen, aber das Gehört in unseren Spatzen- besser gesagt, Sperlingsleben, ob lang oder kurz dazu und ist unser prägendes Image, einen berühmten Vorfahren haben wir Sperlinge alle, na? Kommt ihr drauf? Nein? Es war der Ulmer Spatz mit dem Grashalm im Schnabel der durch das Tor flog, aber diese Geschichte erzähle ich euch ein anderes Mal, das Verspreche ich Euch! Das ist erst mal alles, was Ihr zu mir und meiner Frau wissen müßt und solltet.

 

An einen sonnigen Morgen, flog ich wieder einmal Richtung Garten, da ich ziemlichen Hunger in meinen kleinen Magen verspürte, als plötzlich über mein dünner, langer Schatten flog, überall hörte ich meine Nachbarn, Buchfink, Dompfaff, selbst meinen treuen Freund Abraxas die Rabenkrähe (und die können ganz schön Alt werden), verstummen, ich sah noch, wie sich Herr und Frau Amsel in die grüne Hecke verzogen und Warnrufe ausstießen, ich drehte den Kopf leicht nach oben und hörte Habicht Heinrich schon lachend sagen: „Ho, ho, ho, lieber Socke, dies mal kriege ich dich zum Mittagessen! Diesmal kriege ich dich!“ ich drehte den Kopf wieder geradeaus und erkannte vor mir, einen großen Ast unter dem ich, wohl aber nicht Heinrich Habicht, der unter uns Vögeln als Choleriker und sehr Aggressiv galt, hindurch kam, schnell flog ich unter dem Ast hin durch und hörte hinter mir ein krachen, ein Rumpeln, ein brechen von Ästen und ein lautes: „Aua! Aua! MMMMjuhi“ ich drehte mich im Flug um und sah genauer hin, die Flügel ausgestreckt, eine große Beule auf dem Kopf, den linken Flügel in dem einen Ast, der rechte Flügel hing schlaff hin und her baumelnd hinunter, hing Heinrich Habicht im Baum den krummen Schnabel offen und sah mir nach, ich kriege dich noch, ich kriege dich noch, hörte ich ihn leise knurren, eines Tages kriege ich dich noch mein Freund. Ruhig landete ich auf den Boden mit Gras und pickte hin und her, was von den Meisenknödeln eben hinunter gefallen war, mal nach links, mal nach rechts, Herr Nachbar Feldsperling war auch mit von der Partie, als er plötzlich ins angrenzende Gebüsch flog, auf meinen Hinterkopf spürte ich etwas, kaltes und rundes, breit beinig stand hinter mir, mit einen Gewehr in beiden Flügeln Habicht Heinrich, schnell hüpfte ich in ein kleines Loch im Baum, immer noch die runde Flinte im Genick, doch bog sich diese aus einen Loch oberhalb von Heinrich Habicht aus einen Loch und legte sich auf seinen Kopf, immer noch hörte ich ihn Lachen: „Hohoho, Hohoho, Hohoho“ dann tat es einen lauten Knall das ich wieder aus dem Baum tschilpend geschleudert wurde, als ich hinter Heinrich Habicht landete, hatte dieser ein schwarzes Gesicht und etliche seiner grauen Federn verloren, die Flinte lag neben ihm auf dem Boden und ich hörte ihn wieder knurren: „Mit mir nicht Junge. Mit mir nicht, das  Schwöre ich dir“ mit diesen Worten humpelte er wieder davon, geschafft dachte ich mir leise, doch sollte ich mich wieder einmal bekanntlich irren, oh Mann, ich hatte schon etliches all die Jahre in meinen Leben mitgemacht, verrückte Katzen, die sich auch schon selber in die Luft gejagt hatten und trotzdem weiterhin mit mir spielten, oder Luchse, die auch nicht gerade Hell in der Birne waren und mich oder mein Weibchen nicht kriegten und schlechte Verlierer waren, aber keiner von ihnen war so dumm und Hinterhältig wie Habicht Heinrich, von einen Raubvogel hätte oder hatte ich mir mehr Intelligenz und weniger Dummheit erwartet, aber so ticken Raubvögel halt eben. Ein Spatzenleben kann interessant, aber mitunter auch sehr langweilig und eintönig werden, vor allem dann, daß man seine Feinde die einen an die Federn wollen langsam kennt, und diese kenne ich nun lange und gut genug, kann ich euch aus Erfahrung sagen, aber trotzdem fällt meinen Feinden nichts gescheites ein, das Erkennen diese bloß nicht, weil sie einfach zu Dumm dafür sind sage ich euch.

 

Eines Tages, als Habicht Heinrich mich wieder einmal jagte, was anderes fällt diesen Vogel eh nie ein, saß auf einen Tannenbaum, schlank und schön zum Anschauen, Frau Habicht und sah ihn zärtlich an, in seinen Augen waren zwei rote Herzen, das Herz schlug ihm bis zum Halse, Bumm, Bumm, Bumm, Bumm, die Augen klingel, klingel, klingel, sofort drehte er ab und setzte sich neben sie, ich flog hinter ihm her und setzte mich auf dem Ast über ihn, beugte mich hinunter und tschilpte: „He, wollen wir nicht weiterspielen – Armer Sperling und böser Habicht?“ unter dem Ast unter mir hörte ich ihn sagen: „Oh Liebe, Oh Herz in mir, mein Leben wartete ich schon auf dich, um es mit dir zu teilen mein Liebling! Oh Liebe, Oh Herz, mein Leben“ im Gesicht wurde er ganz rot, küßte ihr ihren linken Flügel das es in meinen kleinen Ohren weh tat, ich jedenfalls mußte für mein Weibchen singen und tanzen, sie heizte mich mit ihren Ton in der Stimme an, die nach einer Schreibmaschine klang „trrrrr! Trrrrr! Trrrr! Trrrr! Trrrrr! Trrrr!“ fehlte nur das Klingende „Kling“ am ende, damit es wieder von vorne losgehen konnte „Trrrr. Trrrrr. Trrrr. Trrrr. Trrrr“ und wieder mein Tschilpen und mein Tanz, Kopf nach hinten, mit den Füßen im Kreise laufen, die Flügel an den Körper schlagend, die Schwanzfedern in die Luft gereckt und das immer und immer und immer wieder, das ist ganz schön Anstrengend und Erregend, bis wir dann endlich zur Sache kommen, manche oder besser gesagt, viele Weibchen nehmen uns überhaupt nicht wahr und... unsere Mühe war umsonst, klar, selbst unter uns Haussperlingen und gerade unter uns Männchen, gibt es sehr große Konkurrenz um die vielen Weibchen, mein Nachbar, Herr Feldsperling hat das selbe Problem, aber das Gehört halt dazu. So, und dieses Problem hatte jetzt Heinrich Habicht, um unser schönes Spiel war es also geschehen, nur der Liebe und seiner Verliebtheit wegen, typisch Mann, pardon, ich bin ja auch ein Männlicher Haussperling. Wie also konnte ich Habicht Heinrich, oder in der Sprache der Feldsperlinge Heinrich Habicht genannt wieder zum Spielen kriegen? Statt dessen hörte ich ihn wieder an seine Habichtdame ergänzen „oh Liebste, ich werde dir einen Spatz fangen mein Schatz – einen schönen runden Spatz – nur für dich meine Liebste, als Beweis meiner Liebe. Oh Liebste, der Frühling naht schon und wir werden Kinder kriegen, viele Kinder“ erneut küßte er ihr ihren linken Flügel, wieder tat es in meinen kleinen Ohren schmerzhaft weh, es war ein Ziehen, ein richtiges böses Ziehen. Auch bei diesen Verliebten Habicht gab es Konkurrenz, das wußte ich aus eigener Erfahrung, der alte Habicht Klaus war einer von ihnen, obwohl er schon ziemlich Alt und Grau war, aber eine jüngere Dame seines Geschlechts, konnte er nicht widerstehen, was also lag näher als ihm seinen Konkurrenten zu schicken, das würde alles gleich Beleben und wir Sperlinge wußten, daß wir eine kurze Schonzeit hatten obwohl ich in meinen runden, selbsgeflochtenen Nest sämtlich Vorsorge zur Abwehr getroffen hatte. Zärtlich hörte ich Heinrich Habicht flöten, was für mich als Sperling ziemlich neu klang: „Oh Josefine mein Liebling, meine liebe Josefine Schätzchen! Liebst du mich, lieb ich dich. Jage ich für dich, jagst du auch mit mir? Josefine Schätzchen, oh“ bei diesen Sätzen wurde er erneut Knallrot. Leise pfiff ich durch den Schnabel, blieb nur der Alte und graue Habicht Klaus. Na schön, soll er ruhig in seine Josefine verknallt sein, aber einen Nebenbuhler um sie gibt es trotzdem, dachte ich mir, bloß, ich muß den alten Knacker zu ihnen bringen und Habicht Klaus war ziemlich unzuverlässig und hatte nichts oben im Kästchen, er wohnte in einer alten Kiefer und dahin flog ich nun.

 

Nach einen Flug von zehn Minuten, landete ich auf dem Ast und hüpfte auf dem knorrigen Ast zum Loch hin, indem Habicht Klaus der noch nebenher ein schlechter Jäger war hin, steckte den kleinen Kopf in die Höhle im Baum und tschilpte flötend: „Ich habe für dich ein Weibchen gesehen – so schön und so einsam – ich sah die Liebe in ihren Augen schimmern und glimmern. Ihr zarter Name ist: Josefine von Habicht, ein Anderer hat sie gerade. Oh“ ein grauer Kopf mit gelben Augen schoß aus der Baumhöhle und sah mich scharf an, ein kleiner Haussperling verrät mir dieses Abenteuer, schien er sich zu denken, ehe er sagte: „Bei Josefine ist schon ein anderer? Das dulde ich nicht“ mit diesen Worten flog er aus seiner Baumhöhle, leise grinste ich in mich hinein, das würde etwas geben, was folgte konnte ich mir sehr gut innerlich vorstellen und Ihr sicher auch? Mord und Totschlag unter Raubvögeln. Ich flog mit Habicht Klaus mit, dieser landete neben Habicht Heinrich legte den Kopf schief und begann: „He Du! Josefine gehört mir!“ Habicht Heinrich sah drehte sich von Josefine weg und erwiderte: „Das ist mein Mädchen, nicht deine alter Graukopf“ mit dem rechten Flügel schlug Klaus zu, nur noch zwei graue Federn fielen vom Himmel, interessiert sah ich nach oben, im Sturzflug schoß nun Heinrich Habicht nach unten, mit seinen krummen Schnabel streifte er Habicht Klaus ein lautes Krachen folgte, er steckte mit dem krummen Schnabel im Gras und zog diesen heraus, Sterne tanzten in Kreisen über seinen Kopf, ich konnte nichts tun außer mich Tot zulachen, dabei schlug ich mir mit dem rechten Flügel immer und immer wieder auf mein linkes Bein, so komisch war das. Wütend flog Heinrich Habicht auf den Ast, holte mit beiden Flügeln aus und schlug Habicht Klaus vom Ast, dieser schlug auf dem Boden auf und blickte wütend nach oben. So nicht mein Lieber, so nicht, knurrte er wütend, jetzt begleichen wir die Rechnung! Mit diesen Worten flog er wieder auf den Ast und holte mit dem rechten Flügel aus und warf Habicht Heinrich wieder vom Ast. Mein Köpfchen ging mal nach rechts, mal nach links und von links nach rechts, das war wirklich sehr interessant. Schließlich gab Habicht Heinrich auf und flog wütend schimpfend von dannen, wenigstens konnten wir uns jetzt wieder schön jagen.

 

Die Moral von der Geschichte: Traue verliebten Habichten nicht.

 

2. Episode Socke- Mein Nachbar der Feldsperling.

 

Mein Nachbar, Herr Feldsperling oder besser, Familie Feldsperling sah so aus er hatte einen rotbraunen Scheitel, ein wenig Schwarz an der Kehle, einen schmalen schwarzen Augenstreif, einen schwarzen Fleck auf den weißen Wangen und ein weißes Halsband. Bauch und Brust sind braungrau, der Rücken und die Flügel sind in verschiedenen Brauntönen gefärbt. Im Grunde habe ich ja nichts gegen ihn, ich Socke, der Haussperling, bloß um 6:40 Uhr mitten in der Nacht, rumort es im Nest neben an und mit „tiwid, tiwid“ fängt bei Herr Feldsperling der Tag an, unser eines wacht erst zwei Stunden und vierzig Minuten später auf. Das erste, was sie Tschilpend sagen ist: „Aufstehen! Frühstück suchen! Tiwid. Tiwid. Hoch die Flügel, Tiwid. Tiwid“. Nicht weit von mir, lebt noch Elsa oder Else die Elster, ein nette Dame aber auch, Raubvögel die in der Brutzeit unsere Eier oder Kinder fressen um ihre Kinder zu ernähren. Wer einen Feldsperling als Nachbar hat, der Weiß, dieser Vogel wird nie satt. Ich reckte aus meinen Nest etwas meinen Kopf, nicht schon wieder das gleiche, murrte ich leise, warum gerade jetzt? Ich blinzelte etwas hinüber, Herr Feldsperling rieb sich den linken und den rechten Flügel und tschilpte dabei: „Freunde, auf geht es zum lohnenden Frühstück. Laßt euch bloß nichts entgehen! Noch schlafen alle anderen“ von einen Ast hörte ich mir gegenüber: „Tschaka. Tschaka. Tschake. Jetzt ist endlich ruhe. Tschaka. Tschaka. Tschaka. Ich will noch schlafen“ ich schluckte, Elsa die Elster hatte der Lärm genauso gestört in ihren Erholungsschlaf, nicht nur mich. Was lag da näher, als etwas frech zu sein um selbst noch etwas Schlaf haben zu können? Immer noch den Kopf heraus reckend tschilpte ich ihm zu „und was ist mit mir? Mit mir? Darf ich auch mit?“ Feldchen, so heißt Herr Feldsperling mit Vornamen reckte kurz den Hals mit den schwarzen Flecken an den weißen Wangen und sah zu mir hinüber, ist Socke auch schon wach, schien er sich gerade in seinen Hirn zu sagen, ich sollte schauen, daß wir als erste an die Meisenknödel kommen, bevor unser lieber Socke in Scharen kommt, ruhig tschilpte er zu mir hinüber: „Sie, Herr Nachbar Haussperling, sollte ich Sie mitnehmen bleibt nichts mehr für mich übrig“ ehe ich wußte was los war, saßen sechs Feldsperlinge bei Nachbar Feldchen. Keine Chance, arbeitete es in mir, in zwei Stunden hast du mehr Glück aber anderenseits war es für mich so verlockend, Feldchen Feldsperling etwas zu Ärgern und ihn das Leben etwas schwer zumachen, auf den gepolsterten Boden meines Nestes hatte ich so einiges herumliegen, was uns beiden den Tag etwas versüßen sollte: Kleine Dynamitstangen für Sperlinge, ein kleines Faß Hochexplosives TNT, ebenfalls für Sperlinge, ich wühlte mit beiden Flügeln im Nest und warf einen kleinen Hammer, kleine Nägel, ein grünes Netz eines Meisenknödels heraus, alte Eierschalen von unseren letzten Nachwuchs, paar alte Federn von der Mauser, die ich schon hinter mir hatte, alte Hülsen von Körnern, ein alter dreckiger Lappen den ich vor einen Jahr in mein Nest eingebaut hatte, flog heraus. Auch ein Stück weiße verputzte Wand schmiß ich heraus, und noch einiges andere. Das kleine TNT verwendete ich immer, oder das kleine Dynamit um unsere unbeliebte und dumme Katze zu ärgern, meistens band ich mir diese kleine brennenden Stangen an meine drei Krallen und ließ diese über der Katze fallen, was meint ihr, wie die Katze da springen konnte, das war mein liebster Spaß mit ihr, kleine Bomben auf sie zuwerfen und ihr den Schwanz zu verbrennen, sicher auch für Feldchen sehr hilfreich in seinen dauernden Überlebenskampf mit dem dummen Kater Blöd.

 

Ich sah von dem Giebel hinunter und sah wieder, wie der schwarze Kater Blöd wieder herumschlich und sich die Tatzen rieb, schnell sah ich wieder zu Feldchen Feldsperling hinüber und machte schnell „„terrettett“ oder „kew kew“, hob den rechten Flügel leicht und winkte, er wird schon nicht gleich mit seinen Freunden starten, dachte ich mir, leise tschilpte ich hinüber: „Herr Nachbar, unten wartet die Katze da! Komm schnell rüber ich gebe dir etwas, mit dem du ihr Aufspielen kannst“ Kater Blöd schien das Gehört zu haben und sah zu uns hinauf, so, so, der kleine Haussperling weiß es wieder wohl besser, knurrte er Halblaut, hämisch Grinsend rief er zu uns hinauf: „Ihr kleinen dummen Piepmätze, nie werdet ihr mich auch nur im geringsten ärgern können“ gerade landete Feldchen bei mir und sah mit seinen kleinen Knopfaugen an, ruhig piepend fuhr ich fort: „Das Glaubst du nicht, schau mal“ ich bügte den Kopf, hob ihn wieder und hielt eine etwas größere Stange Dynamit im kleinen schwarzen Schnabel und stellte diese vor Feldchen hin, komisches Ding da, tschilpte Feldchen leise zurück, sieht ziemlich komisch aus. Er kennt das nicht, kam es mir, aber das werde ich ihm erklären, leise tschilpend begann ich: „Das ist vom letzten Neujahr oder wie es die Menschen nennen – das macht viele bunte und knallige Farben – ich habe ziemlich viel davon gesammelt, daß kann ich dir sagen diese doofe Katze steht voll darauf“ Feldchen sah mich an und gab tschilpend zurück „und das Funktioniert?“ ich nickte ihm zu, band mir die etwas große Dynamit Stange an die Krallen und tschilpte laut „und auf geht es“ im Sturzflug flog ich auf Kater Blöd hinunter, kurz vor ihm durchtrennte ich mit dem kleinen Schnabel den Gummi, lächelnd stand er da und öffnete seine rechte Tatze, und lachte: „Hoho. Hoho. Hoho“ dann hielt er das Ding in der Tatze, mit der linken Tatze mit einer Kralle zeigte er auf die brennende Stange „hm, hoh. Hoh. Hoh.“ Die erste Hülle öffnete sich und viel zu Boden, zischend fiel die zweite Hülle, die etwas Kleiner wurde, zischend fiel die vierte Hülle, ich unterdrückte ein Lachen, über mir vom Giebel pfiff Feldchen zurück: „Passiert überhaupt nichts“ schnell schlug ich mit beiden Flügeln und gewann an Höhe, in der rechten Tatze hielt Kater Blöd ein etwas kleineres brennendes etwas und grinste nur, wie niedlich von diesen Spatz, schien gerade einer seiner Gedanken zu sein, zu Feldchen fliegend tschilpte ich „Prosit, Neujahr!“ in diesen Moment gab es einen Knall, orangene und rötliche Flammen und Blitze, neugierig reckten wir unsere Köpfe hinunter. Ziemlich schwarz im Gesicht stand Kater Blöd da, sein Kopf wurde Knallrot, er wird Wütend, kam es mir aber immerhin, das Saß für das erste und die Meisenknödel sind frei, kam es mir. Feldchen und ich schüttelten uns den rechten Flügel und flogen hinüber zu den Meisenknödeln.

 

Was mache ich nur, was mache ich nur? Schien sich der schwarze Kater Blöd innerlich zu fragen, Feldchen und ich, hingen an den Knödeln, pickten und schauten umher, pickten wieder und schauten wieder umher. In einen Liegestuhl saß Kater Blöd und sah zu uns hinüber, der Kerl scheint schlecht drauf zu sein, das Feuerwerk hat ihm wohl nicht gefallen, dämmerte es mir, Feldchen pickte immer noch und schluckte das Kernige hinunter, pickte und schluckte wieder, er hielt kurz inne und sah auch zu Kater Blöd neugierig hinüber und grinste leise, dummer schwarzer Kater, dachte er sich. Feldchen und ich drehten uns wieder den Knödeln zu, als mir ein wunderbarer Geruch nach Krümeln von Keksen und Brot in die kleine Nase stieg, ein wunderbarer feiner und anziehender Geruch, ohne Feldchen etwas zu sagen, flog ich auf die Terrasse, hüpfte hin und her und pickte jeden einzeln Krümel langsam und genußvoll ein, als sich eine große schwarze Tatze um mich schloß und ich in die Höhe gehoben und in ein Zimmer getragen wurde, ich drehte den Kopf und sah Kater Blöd ins Gesicht mit den gelben Augen und den Schnurrhaaren, schnell tschilpte ich „Hilfe! Hilfe! Hilfe! Hilfe!“ oder produzierte diese „terrettett, kew kew“ schnell wiederholte ich „terrettett, kew kew“, sofort sah ich Feldchen mir Nachsehen und schnell Nachfliegen und hinter einer Vase im Zimmer sich verstecken. Lachend band mich Kater Blöd mit beiden Tatzen mit einen kleinen Seil auf den Schienen seiner Spielzeug Eisenbahn fest, Schweiß tropfte mir aus allen Federn. Schnell lief Kater Blöd zur Lokomotive, drehte mit einer Tatze den Trapho auf und fuhr grinsend und die Zunge aus dem Maul hängend auf mich zu. Feldchen, Feldchen, Feldchen, betete ich leise, möge ihm etwas einfallen, wieder tschilpte ich „terrettett, kew kew“. Hinter der Vase sah Feldchen hervor, jetzt habe ich es, schien sein Gedanke zu sein, schnell flatterte er nach draußen und kam wieder zurück. In beiden Krallen hielt er eine schwere Kugel, die ihn immer und immer nach unten zog, Kater Blöd auf der Lokomotive war nicht mehr weit, Feldchen überholte ihn und ließ die schwere Kugel fallen, diese durchschlug die Schienen und den Boden des Raumes, paar Meter vor mir. Wieder sah ich zu Kater Blöd, er ruderte mit beiden Armen, erst verschwand er auf der Lokomotive und hinter ihm, die drei Wagons, das Einzige was wir hörten, war das Krachen und Scheppern von einer Scheibe, von Vasen, von Geschirr und Gläsern und etliches mehr. Ruhig pickte Feldchen mich mit seinen Schnabel von den Schienen und wir schüttelten uns beide Flügel und flogen wieder hinaus an den Baum zu unseren begehrten leckeren Knödeln, denn dafür lebt der Spatz sein Leben, um was eßbares zu erhalten für sein Geschilpe für den Menschen und die Entfernung von kleinen Insekten, die für uns sehr Eiweißhaltig und sehr gesund sind.

 

Wir hörten ein lautes krächzen „schäck-schäck-schäck“. Gefolgt von einen „tschark tschirk tschirrl“ Else Elster hatte unseren Spaß mit Kater Blöd wohl heimlich gesehen und saß nun auf dem Ast über den Meisenknödel und sah mich und Feldchen Neugierig an, diese zwei Spatzen haben es wirklich geschafft, diesen blöden Kater Blöd wieder einmal fertig zu machen, knartzte sie leise das wir es Hören konnten, Feldchen nickte und hörte wieder auf damit, uns mit dem einen Auge, dann mit dem anderen Auge musternd, begann Else Elster: „Nicht schlecht, nicht schlecht ihr zwei. Genau das würde ich auch mit dem alten Kater Blöd machen – oder Euch gegen ihn Helfen – dieser Kater ist nur ärger gewohnt“ sie machte eine Pause und hackte auch in einen Meisenknödel hinein, kauend fuhr sie fort „eine Elster, ein Haus- und ein Feldsperling, sollten diesen Kater zu dritt etwas mehr das Leben schwer machen; Euch kriegt er nicht und mich kriegt er nicht. Eines Tages wird er vor uns Kapitulieren glaube ich“ keine schlechte Idee, dachte ich mir, das könnten wir schon machen. Schließlich sind wir Haussperlinge so gut wie auf den absteigenden Ast und der Feldsperling auf dem aufsteigenden Ast, dachte ich mit gerade keinen guten Gefühl, in allen Städten angefangen von Augsburg bis München ging unsere Zahl drastisch zurück, auf dem Land und in der Hauptstadt Berlin hielten wir uns gerade noch so einigermaßen. Auf dem Land wurden wir unterdessen von den Feldsperlingen in den Gärten teilweise vertrieben, oder ganz vertrieben. Das waren auch nicht gerade das, was man tolle Aussichten für einen stark bedrohten Haussperling nennt, zudem dezimierten uns Tagsüber wenn wir nicht Aufpaßten Greifvögel, Füchse oder blöde Katzen und Kater, wir sahen also keiner geraden rosigen und glücklichen Zukunft entgegen, überall hieß es „Rettet den Spatz“, „Siedelt wieder Spatzen an“ „Alle unter einen Dach- Mensch und Spatz“, oder „Spendet für den Spatz“, selbst Bioläden hatten an ihren großen Fenstern solche große Zettel kleben, auf dem unser eins abgebildet war. Selbst ein Lebensmittel Magazin hieß schlicht und einfach „Spatz“. Wenn Ihr das so seht, gehörten wir wie andere Tiere zu einer aussterbenden Rasse von Vögeln.

 

Als drei neue gute Nachbarn flogen wir zu Dritt davon.

 

3. Episode Socke- Krieg mit Osama Bin Kater.

 

Langsam kenne ich das Spiel, noch und noch, Katze Blöd jagt mich doch. Immer hin und immer her, den Kater fällt wohl gar nichts mehr Gescheites ein. Im Flug drehte ich, blieb vor seiner schwarzen Schnauze im Rüttelflug stehen und tschilpte: „Hey du, Kater. Von deinen dauernden Fangspiel, habe ich den Schnabel voll, lasse uns doch etwas aktuelleres Spielen, ein Spiel, bei dem auch unsere anderen Freunde mitspielen können.“ Kater Blöd hob die rechte Tatze und kratzte sich am rechten Ohr, und was soll das sein? Schien er sich leise zu fragen, ehe er antwortete: „Keine Schlechte Idee Socke, Haussperling. Aber welches Spiel, möchtest du gerne spielen?“ In meinen kleinen Köpfchen, immer noch im Rüttelflug, dachte ich nach, was könnten wir eigentlich spielen? Soldat gegen Terrorist? Polizei und Dieb? Gut, Polizei und Dieb brauchten wir nicht spielen, die Fuhren oder liefen hier bei uns vorbei. Aber Soldat und Terrorist wäre doch etwas, im Keller und in meinen Nest, hatte ich noch genügend Munition und Kater Blöd hatte im Keller das selbe, außerdem, hatte ich das Spatzen „Hauptquartier“ mit allen Sachen und Geräten, die dazu gehörten. Kater Blöd konnte sich ja von seiner Türkischen Arbeitgeberin, einen Schal ausleihen und um den Kopf binden. Meine Verbündeten waren immerhin Elsa die Elster und Feldchen der Feldsperling, die „Allianz gegen das Böse“, Operation „Dessert Freedom“ oder so ähnlich, konnten wir uns drei Vögel ja nennen. Futter und Spiel. Tod der Katze. Blöd ließ die rechte Tatze sinken und erwiderte ich: „Ich spiele Osama Bin Kater, Socke! Du den Ami. Warte“ mit diesen Worten lief er davon, dann mal los, war mein Gedanke, ich flog in mein Nest unter dem Giebel, schob mit beiden Flügeln eine Sektflasche und noch eine Sektflasche und noch eine Sektflasche vor und richtete diese mit den Korken hinunter auf den Rasen. Mit einen schwarz- weiß Karierten Tuch um den Kopf, in beiden Tatzen einen Feuerwerkskörper lief Kater Blöd vor mein Nest und warf sie hoch, sie flogen aber wieder zu ihm zurück. Mit zwei Glühbirnen an den Krallen, segelte Feldchen hin und her wankend auf Kater Blöd zu und ließ diese Knallend und krachend hinter ihn fallen und flog ziemlich schnell auf mein Nest zu, als es unter uns einen lauten Knall und eine rote Stichflamme gab. Mit zerfetzten Tuch um den Kopf, schwarz im Gesicht, selbst die Schnurrhaare, stand Kater Blöd oder besser gesagt Osama bin Kater da, schnell zogen wir aus den drei Sektflaschen die Korken, schnell schossen diese, auf Osama Bin Kater und warfen ihn zu Boden. Der saß, schien sich Feldchen zu denken. Nicht schlecht, als Eröffnung dachte ich mir, das Spiel kann beginnen.

 

Tschilpend und musikalisch Schwätzend, sah uns Tom Tomeles der Star zu und schien sich zu Amüsieren, der gute Tom Tomeles, er wanderte immer im Dorf hin und her mit seinen anderen Freunden, ebenfalls Stare. Diese erkannte ich und jeder, an ihren singenden Geschwätz in unterschiedlichen Tonabfolgen. Im Schlichtkleid sind die Körperfedern schwärzlich mit metallisch grünem oder purpurnem Glanz und haben weiße bis beigefarbene Spitzen. Der ganze Körper erscheint dadurch hell gepunktet. Schwingen und Steuerfedern sind schwarzbraun mit hellbräunlichen Säumen, die Armschwingen sind außerdem breit metallisch glänzend gesäumt. der Körper ist dann insgesamt schwärzlich und metallisch glänzend. Der Schnabel ist im Prachtkleid gelb. Die Beine sind rotbraun, die Iris der Augen ist dunkelbraun. So also sah Tom Tomeles uns zu und lachte, dann machte er schnell hinter einander: „Bumm! Bumm! Peng! Peng! Bumm! Bumm! Peng! Peng! Tod!“ wieder wiederholte er: „Bumm! Bumm! Peng! Peng! Bumm! Bumm! Peng! Peng! Tod!“ dann lachte er wieder scheppernd und beugte sich etwas vor, ein tolles Spiel was die Drei spielen, dachte er sich, das Spiel braucht einen anderen Namen, in musikalischen abwechselnden Tönen trällerte er los: „Operation Dessert Fox! Operation Dessert Fox! Operation Dessert Fox!“ keine schlechte Idee der Namen für das Spiel, wühlte es in meinen Köpfchen hin und her. Gerade sah ich Feldchen Feldsperling, ist General Feldchen Feldsperling, mit TNT im kleinen Schnabel wieder auf Osama Bin Kater senkrecht hinabstürzen, unter der Hecke gab Herr Amsel von sich: „Bombenalarm. Tschirrp. Bombenalarm! Kopf weg!“ über ihm auf dem Ast begann wieder Tom Tomeles: „Bumm! Bumm! Peng! Peng! Bumm! Bumm! Peng! Peng! Tod! Operation Desert Fox! Operation Dessert Fox! Operation Dessert Fox! Gleicht kracht es! Gleich kracht es! Bomben fallen! Gleich kracht es! Bomben fallen! Gleich kracht es! Tod! Schon Tod! Ist Tod! Uiii! Uiii! Tschrip! Tschirp! Uiii! Uiii! Uiii! Game over! Game over! Uiii! Uiii! Uiii! Tod! Schon Tod! Bumm! Bumm! Peng! Peng! Bumm! Bumm! Peng! Peng!“

 

Kranich Ibis Auerhahn, hatten wir auch noch, als heimliche Verbündete in dem Spiel mit dabei. Feldchen und ich, spielten die G- EIS, die Guten. Tom Tomeles der Star, sah uns nur gelangweilt aber auch ein bißchen interessiert zu. Kranich Ibis Auerhahn, war unser sogenannter Vogel Geheimdienst, kurz VGD. Der Name G- EIS, gerade letzteres stand dafür, daß wir Vögel waren und EIER legten, das G stand für Garten, frei übersetzt Garten- EIS. Mit einer geladenen Flinte mit zwei Rohren, stand Kater Blöd wieder im Garten und legte diese gerade an sein Kinn, der war noch nie ein guter Schütze, dachte ich mir, im linken Flügel hielt Feldchen ein Schreiben der Kranich Ibis Auerhahn Abteilung und hielt es mir unter meinen kleinen schwarzen Schnabel, den Kopf nach links und nach rechts wendend, überflog ich das kurze Schreiben: Bitte verwenden Sie nun Commander Socke, die Feuerbereiten Sektflaschen. Stop. Feind steht mir erhobener Flinte unter Ihnen. Stop. Operation Dessert Fox führen Sie zum Erfolg. Stop. Viel Glück wünscht Ihnen ihre Kranich Ibis Auerhahn Abteilung. Ende. Klare Sprache kam es mir, an Feldchen gewandt erklärte ich tschilpend: „Na, denen kann sehr schnell geholfen werden!“ in diesen Augenblick flogen zwei kleine Patronen zu uns hinauf und es tat von unten einen lauten Knall, ich schaute aus dem Nest heraus und sah, das Osama Bin Kater gerade mit beiden Tatzen die Flinte sinken ließ und zu uns hinauf schaute. Komisch, diese Sperlinge fallen ja nicht vom Himmel, miaute er leise so das wir es gut genug Hören konnten. Feldchen zog im Fliegen einen Sektkorken nach dem Anderen aus dieser großen grünen Flasche, diese hielten voll auf Osama Bin Kater zu, zwei steckten schon in seinen Augen, von unten hörten wir: „Au. Juhu. Au. Juhu. Au. MMMMiau!“ Aus einer Ecke bellte es auf einmal: „Hey du blöder Kater! Wenn du jetzt hier nicht sofort Aufhörst herum zu ballern, dann gibt es saueres! Verstanden?“ von unten hörten wir Osama Bin Kater miauen erwidern: „Eh. Hehehe. Hehehe!“ über ihm fing jetzt wieder Tom Tomeles der Star wieder an: „Bumm! Bumm! Peng! Peng! Bumm! Bumm! Peng! Peng! Tod! Operation Desert Fox! Operation Desert Fox! Operation Desert Fox! Gleicht kracht es! Gleich kracht es! Bomben fallen! Gleich kracht es! Bomben fallen! Gleich kracht es! Tod! Schon Tod! Ist Tod! Uiii! Uiii! Tschrip! Tschirp! Uiii! Uiii! Uiii! Game over! Game over! Uiii! Uiii! Uiii! Tod! Schon Tod! Bumm! Bumm! Peng! Peng! Bumm! Bumm! Peng! Peng!“ Mit der rechten Tatze schnappte sich der Hund die Flinte, drehte diese um und schlug mit dem Kolben Osama Bin Kater alias Kater Blöd auf den Kopf, zerbrach die Flinte in zwei einzelne Teile und fuhr bellend fort „wenn ich dich noch einmal erwische, wie du meinen Mittagsschlaf mit deiner Ballerei störst, dann hast du die längste Zeit deines einsamen und nutzlosen Lebens auf dieser Erde verbracht!“ mit diesen Worten drehte er sich um und trottete er davon.

 

Trotz unseren drastischen Rückganges, lag unsere Zahl in Deutschland immerhin bei 4.000.000 bis 10.000.000 Millionen Brutpaaren, also eine starke Luftwaffe gegen unsere bösen Feinde. Aber hier, in diesen kleinen Garten, hatten wir keine Armee von 4.000.000 bis10.000.000 Millionen Spatzen, jeder von uns Haussperlingen kämpfte an einer eigenen anderen Front um sein Überleben, nun, ich war einer davon, nicht weit von mir in einer dichten Hecke schon wieder dieses trrrrr! Trrrrr! Trrrr! Trrrr! Trrrrr! Trrrr! Dieses schreibmaschinenartige Geträller los obwohl ich an vorderster Front meinen Vogel stand, bereit mein Leben in diesen Gefecht zu verlieren, aber andererseits wenn das mein Weibchen war, konnte ich einen kurzen „Heim Spatzen Urlaub“ als Commander nehmen, aber es mußte sicher bald Order 666 kommen? Vernichtung der feindlichen Stellungen der Terroristen. Feldchen meinte zu mir, dabei sahen wir, wie Osama Bin Kater sich mit beiden Tatzen die zwei Korken aus dem linken und rechten Auge mit beiden Tatzen zog sagen: „Du Commander Socke Cody. Ich Commander Feldchen Rex. Wir kämpfen für unsere Freiheit und der Freiheit aller Spatzen auf dieser großen Welt!“ unten im Kreis hin und her laufend hörten wir Osama Bin Kater laut miauen: „Kämpfen für Osama Bin Kater! Sterben für Osama Bin Kater! Kämpfen für Osama Bin Kater! Sterben für Osama Bin Kater!“ auf dem Baum mir gegenüber wiederholte Tom Tomeles der Star spöttisch pfeifend und lachend: „Kämpfen für Osama Bin Kater! Sterben für Osama Bin Kater! Kämpfen für Osama Bin Kater! Sterben für Osama Bin Kater! Hahahaha. Uiiii. Hahahaha. Uiiii. Hahahaha. Uiiii. Uiii. Uiiii. Kämpfen für Osama Bin Kater! Sterben für Osama Bin Kater! Kämpfen für Osama Bin Kater! Sterben für Osama Bin Kater!“

 

Mit zwei kleinen TNT Stangen die an der Lunte brannten, flog Feldchen auf Osama Bin Kater zu, schoß diese beiden unter beiden Flügeln ab und stieg senkrecht wieder in den Himmel. Ein erster rötlicher Knall, ein zweiter rötlicher Knall, und Osama Bin Kater stand ohne Fell da und verzog sich ziemlich schnell in die Hecke. Mit neuen Fell und zwei Handgranaten in beiden Tatzen stand er wieder da und rief uns zu: „Sieg Osama Bin Kater! Sieg für Osama Bin Kater!“ Star Tom Tomeles über ihn sah hinunter und pfiff vergnügt: „Und Tschüsss und Tschüsss- ssss. Und Tschüsss-sss“ Feldchen landete bei mir, bald ist es geschafft, dachte er sich, in diesen Augenblick sauste die erste Handgranate über uns gefolgt von der zweiten Handgranate, beide prallten am Giebel ab und flogen zu Osama Bin Kater zurück, erneut tat es zwei laute Explosionen gefolgt von einer roten Flamme und dichten schwarzen Rauch. Als sich der schwarze Rauch verzogen hatte, stand Osama Bin Kater unten und hielt eine weiße Fahne hoch und wedelte mit ihr hin und her. Er ist erledigt, kam es mir, der Terror ist besiegt, Feldchen und ich schüttelten uns den linken Flügel und sahen wieder hinunter. Mit gesenkten Kopf, zerfetzten schwarzen Schwanz, hängenden Ohren, trottete Osama Bin Kater, jetzt wieder Kater Blöd in das Haus hinein. Spöttisch hörte ich Feldchen sagen: „Der macht ist einmal nichts mehr – gegen Commander Socke Cody und Commander Feldchen Rex -–Siegt nie ein Böser schwarzer Kater oder ein anderer Feind! Wir sind Helden!“

 

4. Episode Socke- Das Familienleben oder ein Sperlings Streß.

 

Sechs hungrige flauschige Köpfe mit offenen kleinen Schnäbeln regten sich mir beim Ladeanflug entgegen und mir schallte es entgegen: „Hunger. Hunger. Hunger. Hunger!“ mein Weibchen saß auf dem Nest, sah mich mit ihren kleinen Knopfaugen an und machte mir Platz. Ich habe den Schnabel voll, ziemlich voll, voller kleiner Kerne, Insekten, Brotresten und setzte mich auf den Rand meines gewebten Nestes, zwei lange grüne Grashalme hingen hinunter. Eingewebt hatte ich das leere grüne Netz eines Meisenknödels, einen alten Lappen, ein Stück Papier, Stroh, Gras, Wolle, Papier oder Lumpen. Im Grunde war das, was wir da bewohnten als kleine Familie ein Kugelnest mit seitlichem Eingang, in dem ich oder mein Weibchen ein- oder ausfliegen konnten um uns um die Nahrung für unsere kleinen zu kümmern und ihnen diese zu beschaffen, was mitunter ein hartes Tagesgeschäft ist. Unsere Eierschalen weiß bis schwach grünlich oder gräulich und mit grauen oder braunen Flecken versehen, hatte ich schon heimlich wo anders entsorgt. Der Distanzflug ist bei uns leicht wellenförmig mit fallenden Gleitphasen, in denen unsere beiden Flügel leicht angelegt sind, der Flug ist flacher gewellt, unten in einer grünen Hecke hörte ich einen Nachbarn dessen Kehllatz dabei sich vergrößerte singen: „schielp tschuip, tschirp„tschirrip,„tschirrep“ in jeden kleinen Schnabel steckte ich etwas, mal ein Stück kleine Krümmel, dann ein Insekt, bis alles es geschluckt hatten, schnell ging es wieder von vorne los, diesmal aber anders: „Noch mehr! Noch mehr! Noch mehr! Noch mehr!“ ich wandte mich an meine Frau, genannt Frau Socke, tschilpend sagte ich: „So, jetzt bist du dran aber passe auf, auf den Weg hierher habe ich wieder den schwarzen Kater Blöd gesehen, er scheint etwas zusammen zu basteln, was es ist, kann ich dir nicht sagen“ typisch Mann, schien sie sich in ihren kleinen Köpfchen zu denken, typisch Mann, weiß wirklich nicht, worum es geht, gelassen, dabei auf den Ausgang unseres Kugelnestes hüpfend, tschilpte sie zurück: „Wir Weibchen sind vorsichtiger und wachsamer als ihr Männchen Socke – Kater Blöd wird – mir schon nichts anhaben können oder Habicht Heinrich. Um mich brauchst du dir keine Sorgen zumachen, ich weiß  schon, was ich tue um wieder Heil und Gesund bei dir und den Kindern zu sein“ mit diesen Sätzen war sie auch schon davon geflogen und sechs kleine Knopfaugen sahen mich an und regten mit den Worten „Noch mehr! Hunger! Noch mehr! Hunger! Noch mehr! Hunger!“ ihre kleinen schwarzen Schnäbel entgegen. Ihr könnt Euch nicht vorstellen oder vielleicht ihr Menschen da anders, wie Nervtötend und Lästig daß mitunter sein kann, bei uns heißt es schlicht und einfach ein Sperlings- Streß, glücklich können sich die Männchen von uns schätzen, die diesen Frühling bei der Suche nach einen Weibchen Pech gehabt und leer ausgegangen waren, das gab und gibt es bei uns auch.

 

Wie schon erwähnt, regten sich mehr sechs kleine Schnäbel entgegen. Ruhig aber leise tschilpte ich meinen sechs kleinen Sperlingen zu: „Mama ist bald wieder da und dann gibt es wieder was, jeder liebe Kinder kriegt etwas davon ab“ mein Erster sah mich an, er war schon etwas größer als seine fünf kleinen Geschwister und tschilpte: „Aber ich will jetzt etwas haben. Jetzt. Nicht erst, wenn Mama wieder da ist. Jetzt Papa, fliege du doch schnell mal los“ ich muß auf die Kleinen aufpassen und nicht neues Futter beschaffen, sagte ich mir leise tschilpend, ich seufzte leise und warf ein: „Nichts da. Wir warten bis Mama wieder zurück ist danach starte ich wieder um euch etwas Futter zu bringen. Aber jetzt starte ich nicht. Als Pasta damit! Keine Diskussion mehr. Seid ihr Groß genug, fliegen wir alle gemeinsam als Ausflug zu einen Futterhaus hier ganz in der Nähe, aber zuerst müßt ihr Groß und Stark und Flüge werden, sonst wird das Nichts damit“ in der großen blühenden Hecke unter uns, lebte unserer anderer Nachbar, der zu den Insekten gehörte und Bodo Bombardier Käfer hieß und ebenfalls seine kleine Familie durchbringen mußte. Bodo war ein angenehmer Nachbar unter uns, andere Käfer feuerte er mit seinen Hinterteil das Säure war von jeden Stengel und von jeden Blatt, seine Nahrung bestand aus gelben kleinen Ameisen, die diese beißende Säure in ihren Körpern hatten, nach jeden Schuß qualmte das Hinterteil von Bodo wie ein Gewehrlauf. Bodo gefiel unseren Nachwuchs immer und wir vertilgten nicht Bodo wegen unserer Nachbarschaft und dabei hielten wir es auch. Bodo ballerte nur herum, sollten fremde Käfer in sein Revier oder Freßfeinde wie Spinnen in der Nähe sein, auch gegen Kater Blöd war eine zuverlässige und schützende Waffe für uns, er konnte ihm gut in beide Augen zielen und in diese feuern, für ihn war das so etwas, wie eine Dartscheibe. Der Körper von Bodo war langgestreckt, seine Deckflügel waren kürzer als sein Hinterleib und am Ende gerade oder schräg nach innen abgestutzt. Seine Farbe war meist blau oder grün. Der große Kopf den Bodo hatte und das Halsschild waren rot. Er hatte komplett behaarte Fühler. Am Augenrand hatte er eine Supraorbitalborste. Die ersten drei Tarsenglieder der Vorderbeine von Bodo sind verbreitert. Das wichtigste Merkmal von ihm war sein Explosionsapparat am Hinterleibsende aus dem bei Gefahr dem Angreifer reizende und übelriechende Gase aus zwei Röhren direkt entgegen geblasen konnte. Dabei hörten wir alle immer einen  deutlichen Explosionsknall. Das also war unser Nachbar Bodo Bombardierkäfers.

 

Mit seinen behaarten Fühlern am Augenrand besaß er eine Supraorbitalborste, saß er auf einem großen grünen Blatt und sah zu uns herauf. Diese Spatzen, so gerne ich sie ja mag, geben wohl auch nie Ruhe und ich und meine Frau, haben unseren eigenen Nachwuchs, und der will auch schlafen, knurrte er leise, er hob eines der Beine und rief zu uns hinauf: „Hey Socke Spatz, oder Spatz Socke, höre endlich mit deinen Lärm auf – meine Kinder wollen schlafen, oder es gibt aus meinen Hintern sauberes – auf gute Nachbarschaft, macht nicht zuviel Lärm dort oben!“ er wollte sich gerade umdrehen, als der Kopf von Kater Blöd hinter ihm auftauchte, Kater Blöd hob die rechte Tatze, sieh an der Kater, sagte sich Bodo leise, stellte sich auf, richtete sein Hinterteil mit dem Explosionsapparat mit den beiden Röhren und richtete diese, auf die beiden Augen von Kater Blöd, dieser lachte nur: „Hoho. Hoho. Hoho. Wie niedlich. Hoho. Hoho. Hoho. Kleiner, in dir steckt kein Sanft“ wollen mal sehen, ob etwas in mir steckt, hörte ich Bodo leise sagen, sofort feuerte er reizende und übelriechende Gase Kater Blöd in seine Augen, sein Hinterteil versank in weißen und qualmenden Dampf. Wir oben im Nest vernahmen nur ein lautes: „MMMMMMMMMMMMiau!“ dann war Kater Blöd verschwunden und Bodo trottete wieder unter sein großes Blatt, den Stängel hinunter und war verschwunden. Geschafft, seufzte ich leise, aber endlich müßte mal mein Weibchen kommen, wühlte es in meinem kleinen Hirn hin und her. Und da kam sie auch schon, und landete und schlüpfte in unser Kugelnest, sofort regten sich ihr alle sechs kleine Schnäbel entgegen und kreischten: „Hunger! Hunger! Hunger! Hunger! Hunger!“ sofort stopfte sie jeden unserer Jungen in deren kleine Schnäbel oder würgte es angekaut heraus. Er sollte jetzt wieder fliegen, las ich in ihren kleinen Knopfaugen, also gut, dann mal los, seufzte ich leise, ich hüpfte zum Ausgang des Nestes, setzte mich auf den Giebel und stürzte mich mit angezogenen Flügeln senkrecht hinunter und flatterte los. Mensch was für ein Sperlings Streß, dachte ich leise bei mir, so nachdem Motto wer früher stirbt ist länger Tod, unsere Jungen hielten mein Weibchen und mich, jeden Tag am Laufen und Fliegen nach Eßbaren, ein Sperlings Streß. Ich landete im grünen Gras und hüpfte immer auf den Boden schauend hin und her. Manchmal raubten mir meine Jungen den letzten Nerv den ich noch hatte, aber damit mußte ich Leben und lebte auch wohl oder übel auch damit, aber bald waren unsere Jungen größer und Flüge, dann konnten sie mit uns auf die Nahrungssuche mitfliegen, und sich ihr eigenes Futter erarbeiten und das war nicht leicht, genau das Wußte ich aus meiner eigenen vergangenen Jugend. Nun war ich aber an der Reihe, meine Jungen auf den Ernst des Spatzenlebens vorzubereiten, das war mir auch klar, sie über die Gefahren und ihre Freßfeinde aufzuklären, über die Paarung mit anderen Weibchen und vielen, vielen mehr. Zum Glück waren unsere Jungen nach 7 bis 10, spätestens nach 14 Tagen selbstständig Aktiv. Aber das dauerte noch etwas, das Wußte ich aus eigener Erfahrung. Selbst mein Nachbar Feldchen war im Stress, was die Aufzucht seiner eigenen Brut betraf, aber mir war auch bewußt, daß nun Kater Blöd um so leichteres Spiel mit uns hatte, suchten wir auf den Boden für unsere Kinder nach Futter und boten ihm so, da wir nicht gerade gut aufpaßten ein gutes Ziel, es sei den Bodo der Bombardierkäfers trieb sich in unserer Nähe herum und hielt Kater Blöd auf die dementsprechende Distanz von uns. Und das war auch gut so und für uns Sperlinge eine dementsprechende Sicherheit.

 

Hier sei kurz erwähnt, was einige Redewendungen in der wir als kleiner Vogel Pate standen nicht stimmen, wie Ein Spatzenhirn haben: Indes sind wir sogar relativ intelligente Vögel, denn es war mein verstorbener Großvater in Old England, der in den 1930er Jahren in England den Meisen das Öffnen der Milchflaschen nachmachte. Und damit kam er auch immer an kühle und frische Milch. Den Namen Dreckspatz haben wir ebenso nicht verdient, aber dieser Name kommt daher, da wir gerne im Sommer in Sand und Erde Bäder nehmen um unser Gefieder von Parasiten zu säubern, natürlich ist das immer ein ganz großer vergnüglicher Spaß, gerade für unsere älteren Jungen. Das alles dachte ich mir, wie ich so immer beidbeinig hüpfend mich über den Rasen bewegte. Mit vollen Schnabel flog ich wieder zu meiner gewebten Nestkugel unter dem Giebel, schlüpfte hinein, noch ehe ich etwas tschilpen konnte, reckten sich mir sechs hungrige Schnäbel entgegen und wieder von vorne ging es los: „Noch mehr! Noch mehr! Noch mehr! Noch mehr!“ mein lieber Sperling, dachte ich mir, als ich einen nach den anderen Schnabel füllte, die werden ja nie den Schnabel voll kriegen oder satt werden. Kaum war ich damit fertig, ging es schon wieder los und in voller Lautstärke: „Hunger! Hunger! Hunger! Hunger! Hunger!“ Unsere sechs Jungen sahen so aus, sie waren heller und gelblicher gefärbt. Auch waren sie an ihren gelblichen Schnabelwülsten erkennbar. Erneut hüpfte ich zum Ausgang unseres Nestes und flog wieder los, um erneut Nahrung zu finden, damit alle sechs unserer Jungen durchkommen und wir gemeinsam mit ihnen auf Nahrungssuche gehen konnten. Zum Glück sah ich Kater Blöd nicht mehr. Beim Landen erkannte ich aber Bodo Bombardierkäfers, als er über das Gras trottete, von Kater Blöd hat Socke nichts mehr zu befürchten, hörte ich ihn leise sagen. Nachdenklich sah ich ihn an. Kater Blöd erst einmal weg wie es scheint, dachte ich mir, ich hockte bei der Nahrungssuche flach auf den Läufen, so dass meine Federn den Boden berührten und sah Bodo an, dieser lächelte nur und zeigte mit einen seiner Beine auf seinen Hinterleib: „Wieder geladen Socke, für den nächsten Spaß – da wird Kater Blöd aber – nun ja, er wird das wieder nicht Vertragen. Meine Spritze mit den Gasen wirkt immer; Habe kürzlich damit einer Kreuzspinne eine sehr lehrreiche Lektion erteilt, von mir und meinen Kindern hübsch die Beine zulassen, das Fand sie wiederum gar nicht so komisch, aber das ist das Leben das um mich herum passiert mein Freund“ ich nickte, da hat er vollkommen recht, was er sagt, gelassen entgegnete ich, fast wieder den kleinen Schnabel voller Körner und kleinerer Insekten: „Dank dir Bodo, haben wir alle jetzt Ruhe vor Kater Blöd. Sollte er wieder kommen, erteile ihm eine neue Lektion darin. Leider muß ich jetzt wieder los, den Nachwuchs füttern und auf den Ernst des Lebens vorzubereiten und ihnen die Geschichte vom Ulmer Spatz zu erzählen, bis dann“ piepste ich, Bodo winkte mit einen seiner schwarzen Beine und rief: „Auf bald Socke! Und auf gute weitere Nachbarschaft!“ nach diesen Worten verschwand er wieder unter seinen Blatt und ich steuerte mein Nest an und fütterte unsere Jungen.

 

5. Episode Socke- Die Sage um den Ulmer Spatz.

 

Anno dazumal vor vielen Jahren

Ist den Ulmern folgendes widerfahren:

Zu allerlei Bauten in der Stadt

Man Rüst- und Bauholz nötig hat’,

Doch wollt es den Leuten nicht gelingen

Die Balken durchs Tor hereinzubringen,

Und doch war reiflich die Sach’ überlegt

Das Holz in die Quer’ auf den Wagen gelegt;

Das Tor war zu eng, die Balken zu lang,

Dem Stadtbaumeister ward angst und bang.

 

Viel gab es hin und her zu sprechen:

Und ungeheures Kopfzerbrechen,

Ja, selbst der hohe Magistrat

Wusste für diesen Fall nicht Rat,

Er mochte in alle Bücher sehen,

Der Casus war nirgends vorgesehen,

Der Bürgermeister selbst sogar

Hier ausnahmsweise ratlos war.

Ihm, der doch alles am besten weiß,

Machte die Sache entsetzlich heiß.

 

Und stündlich wuchs die Verlegenheit,

Da – begab sich eine Begebenheit

Von den klügsten einer ein Spätzlein schauet,

Das oben am Turm sein Nestlein bauet,

Und einen Halm, der sich in die Quer’

Gelegt hat vor sein Nestchen her,

Mit dem Schnäblein – und das war nicht dumm

An der Spitze wendet zum Nest herum,

„Das könnte man“, ruft der Mann mit Lachen,

„Mit dem Balken am Tore ja auch so machen!“.

 

Man probierts und es ging. – Den guten Gedanken

Hatten die Ulmer dem Spätzlein zu danken:

Sie stünden wohl heute noch an dem Tor

Mit dem balkenbeladenen Wagen davor,

Oder hätten, ohne des Spätzleins Wissen,

Gar den Turm auf den Abbruch verkaufen müssen.

Zum Danke dem Spatzen ist heut noch zu schauen

Hoch am Münster sein Bild in Stein gehauen:

Auch seitdem beim echten Ulmer Kind

Die Lieblingsspeise „Spätzle“ ist.